Entfern-Trend

Mit diesem Trick bekämpfst du dein Shopping-Problem

Mit dem Visual Decluttering wertschätzt du die Produkte angeblich wieder mehr für das, was sie sind. Das Internet sieht da aber ein großes Problem.
11.09.2025, 14:49
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Eine aufgeräumte Wohnung sorgt erwiesenermaßen für tiefere Stresslevel. Einige Creator in den sozialen Medien gehen jetzt aber noch einen Schritt weiter: Bei dem Trend, den sie als "Visual Decluttering" bezeichnen, entfernen vor allem junge Frauen alle Labels – von Shampoos, Öl, aber auch von Bananen und Gewürzen. Während einige vor allem auf den ästhetischen Aspekt Wert legen, hat diese Methode für andere eine viel tiefere Bedeutung.

"Ich nutze Visual Decluttering für meine innere Ruhe, um mehr Raum zum Denken zu haben und um weniger zu konsumieren. Ich bekomme heute dieselben Glücksgefühle vom Entrümpeln, die ich früher beim Shoppen bekommen habe", schreibt Userin Figfeelings in einer Videobeschreibung, in der sie ihre Wohnung zeigt. Dort zu sehen: kein einziges Label, wenig Geschirr, Bücher, die mit dem Einband zur Wand liegen. All das soll ihr dabei helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Hilfe bei Shoppingsucht?

Ganz ähnlich sieht das auch Userin Chessie und schwört, dass ihr das Visual Decluttering bei ihrer Shoppingsucht geholfen hat: "Ich habe oft mehr Wert auf die Marke als auf das Produkt gelegt", erklärt die junge Frau in einem Video. "So habe ich immer mehr gekauft. Egal wie viele Shampoos ich hatte, ich wollte ein neues Shampoo. Wenn man nur auf die Marke schaut, verliert man das Gefühl dafür, warum man eigentlich etwas kauft."

"Das Entfernen der Labels auf meinen Produkten war therapeutisch für mich", erklärt Chessie weiter. "So wurde aus meinem Marken-Duschgel wieder einfach ein Duschgel." Chessie sagt, dass diese Methode viel Ruhe in ihr Leben gebracht hat und der Fokus jetzt weniger darauf liegt, was sie besitzt, und mehr darauf, was sie damit macht. "Ich fühle mich frei", sagt sie.

So erkennst du den Unterschied

Während die Idee schlüssig klingt, zweifeln viele User an der praktischen Umsetzung: "Wie soll ich mir bitte merken, in welcher Flasche welches Produkt war?", schreiben viele, und eine Person scherzt: "Tut das nicht, wenn ihr ADHS habt – ich werde nie wieder herausfinden, was in den vielen Flaschen in meiner Dusche alles drin ist."

Figfeelings, die auch die Labels von Gewürzen und Vitamintablettenbehältern entfernt hat, reagiert auf die Fragen ihrer Follower: So seien die Gewürze auf dem Deckel angeschrieben und von den Labels der Vitamintabletten habe sie Fotos, damit man notfalls das Ablaufdatum überprüfen könnte. Zudem besitze sie nur zwei Duschgels und Shampoos, die alle sehr unterschiedliche Formen und Farben haben und sich so leicht erkennen lassen.

Wie bekommt man die Labels ab?

Trotzdem halten viele diese Methode für übertrieben: "Wer das braucht, um weniger zu konsumieren, braucht vor allem Therapie", schreibt jemand. Und: "Wer hat denn bitte Zeit, ständig alle Labels abzuklauben? Außerdem sind die Flaschen sicher klebrig, igitt." Figfeelings hat auch dazu ein Video: Dabei zeigt sie mehrere Tricks, wie man die Labels rückstandslos entfernen kann, darunter zum Beispiel mit Natron und Öl.

Einigen Usern wird auch vorgeworfen, für ihren Trend nur noch mehr zu konsumieren – so gibt es nämlich einige, die extra dafür neue, leere Flaschen für Shampoo und Co gekauft haben. Zwar sollen die im besten Fall jetzt mehrere Jahre halten und sind teilweise aus Glas, aufgefüllt werden sie aber trotzdem aus den regelmäßig gekauften Plastikflaschen: "Wow, noch mehr Plastik. Super", schreibt jemand unter eines der Videos.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 11.09.2025, 14:49
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