Die NATO-Verbündeten diskutieren eine entschlossenere Reaktion auf die zunehmenden Provokationen von Kreml-Kriegstreiber Wladimir Putin gegenüber den europäischen Mitgliedsstaaten. Das berichtet die "Financial Times" am Donnerstag unter Berufung auf informierte NATO-Insider.
Die Gespräche zielen demnach darauf ab, Moskau für seine "hybride Kriegsführung" abzustrafen und klare Gegenmaßnahmen nach den zunehmenden Luftraumverletzungen durch Drohnen und russische Jets festzulegen.
Mögliche Reaktionen umfassen den Einsatz bewaffneter Drohnen entlang der Grenze zu Russland oder vereinheitlichte und vereinfachte Regeln zum Abfangen von eindringenden Luftfahrzeugen mit Waffengewalt.
Als weitere Option wird auch die Durchführung von NATO-Militärübungen an der Grenze zu Russland, insbesondere in abgelegeneren und unbewachten Grenzgebieten, gesehen.
Die vier an Russland grenzenden Mitgliedsstaaten hatten mit Unterstützung von Frankreich und Großbritannien den Stein ins Rollen gebracht, inzwischen beteilige sich eine immer größer werdende Gruppe innerhalb des Bündnisses an der Diskussion, heißt es.
"Es gibt aktive Diskussionen zu diesen Themen, wie man besser und effizienter auf Russland reagieren kann", enthüllte ein NATO-Diplomat gegenüber "FT". Der Insider betonte aber, dass sich die Gespräche erst in der Anfangsphase befänden.
Noch im September hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, die NATO solle russische Kampfflugzuge abschießen, sollten sie in den NATO-Luftraum eindringen. Dem war ein Schwall an russischen Provokationen mit Drohnen über Polen und MiG-Jets über Estland vorangegangen.