Die Lage droht weiter zu eskalieren. Mitte der Woche stiegen polnische Kampfjets auf, russische Drohnen drangen zuvor in den Luftraum. Seit dem Abschuss jagt eine Krisensitzung die nächste. Die Nato will am späten Nachmittag über das weitere Vorgehen nach dem mutmaßlich vorsätzlichen Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum des Bündnisses informieren.
Wie das Verteidigungsbündnis in Brüssel mitteilte, wird es dazu um 17 Uhr eine Pressekonferenz mit Generalsekretär Mark Rutte und dem Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkewich, geben.
Erwartet wird, dass sie ankündigen, wie die Überwachung des Nato-Luftraums und Flugabwehrkapazitäten kurzfristig verbessert werden sollen. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk sagte: "Mir wurde mitgeteilt, dass wir noch heute erfahren werden, wie die Allianz nach dem Drohnenangriff Russlands an der Ostflanke weiter vorgehen wird."
Mehrere Nato-Staaten wie Deutschland haben bereits zugesagt, zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. So wird die Bundeswehr die Überwachung des Luftraums über Polen durch deutsche Kampfjets verlängern und ausweiten.
Frankreich teilte am Freitag mit, dass der russische Botschafter einbestellt werde. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte Frankreichs geschäftsführender Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter. Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.
Barrot nannte das Eindringen inakzeptabel: "Das ist eine vorsätzliche Strategie Russlands, um uns einzuschüchtern, um uns zu testen."
Als Reaktion auf den Vorfall wird Frankreich drei Rafale-Kampfjets zum Schutz des polnischen Luftraums und der Nato-Ostflanke entsenden. Auch Personal und Munition sollen zur Verstärkung geschickt werden, hieß es vom Verteidigungsministerium.