Ab dem 9. Oktober 2025 ändern sich die Regeln für Überweisungen im Euroraum. Echtzeitüberweisungen werden zum Standard und müssen von allen Banken verpflichtend angeboten werden. Gleichzeitig treten neue Sicherheitsvorkehrungen in Kraft: Banken prüfen künftig vor Abschluss der Überweisung, ob IBAN und Empfängername übereinstimmen, um Betrug besser zu verhindern.
Bisher war es für Betrüger relativ einfach, Zahlungsströme umzuleiten, da nur die IBAN als Kundenidentifikator geprüft wurde. Konsumentenschützer bewerten die Änderungen überwiegend positiv. "Grundsätzlich ist das eine gute Geschichte, weil der Finanzbetrug im Bankbereich stark zugenommen hat", so Christian Prantner, Konsumentenschutzexperte der Arbeiterkammer gegenüber der APA.
Falsch ausgeführte Überweisungen lassen sich nur selten zurückholen und können teuer werden. Zwar kann ein Nachforschungsauftrag bei der Bank gestellt werden, dieser kostet aber laut Experten zwischen 30 und 50 Euro.
Zusätzlich müssen alle Banken ab 9. Oktober Echtzeitüberweisungen innerhalb der Eurozone anbieten und dürfen keine zusätzlichen Gebühren dafür verlangen. Die klassischen SEPA-Zahlungen werden damit praktisch ersetzt. Grundlage der Änderung ist die EU-Verordnung "Instant Payments Regulation".
Für die Kunden bringt der IBAN-Namensabgleich laut Prantner positive Veränderungen, da fehlerhafte Überweisungen künftig besser verhindert werden können. Gleichzeitig steigt die Eigenverantwortung der Kunden, die nun stärker dafür verantwortlich sind, dass ihre Transaktionen korrekt ausgeführt werden.
Erhält eine Überweisung eine rote Flagge, wird Kunden dazu geraten die eingegeben Daten genau zu überprüfen. Die Bank haftet nur, wenn der Abgleich zuvor fälschlicherweise ergeben hat, dass IBAN und Name übereinstimmen. Kunden sollten daher Empfängernamen bei Online-Zahlungen am besten direkt aus der Rechnung übernehmen und im Zweifel vor der Freigabe der Zahlung beim Händler nachzufragen.
Die Neuerungen sind jedoch auch mit Risiken verbunden. "Die Echtzeitüberweisung beschleunigt auch den Betrug", so der AK-Experte. Im Betrugsfall könnten die Zahlungsströme wesentlich schwerer nachvollziehbar sein, was es erschwert, das Geld zurückzuholen.
Zudem fühlen sich viele Menschen von der zunehmenden Digitalisierung überfordert. Die Banken stehen unter großem Digitalisierungsdruck, gleichzeitig werden immer mehr Filialen geschlossen. Von Kunden kämen häufig Beschwerden über mangelnde Betreuung, da auch telefonisch oft kein "echter" Berater erreichbar sei.
Rund um die Betrugsbekämpfung im Bankbereich sei aber noch weit mehr zu tun, vor allem wenn es um Phishing geht. In diesem Zusammenhang arbeitet die EU an der Zahlungsdienste-Verordnung (Payment Services Regulation), die vor allem Haftungsfragen für Banken regelt. Derzeit fallen diese oft zu Ungunsten der Kunden aus. Wann die Regelung in Kraft tritt, ist derzeit noch unklar.