Sparpaket

Neue Regeln – Familien verlieren Hunderte Euro im Jahr

Die Online-Plattform finanz.at hat’s berechnet: Vor allem größere Familien fallen 2026 und 2027 um Hunderte Euro um. Grund ist das Sparpaket.
Team Wirtschaft
06.11.2025, 05:15
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Ab 2026 müssen Familien real mit weniger Geld über die Runden kommen. Grund ist die jüngste Entscheidung der Bundesregierung, die Valorisierung bei Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag aus Spargründen auszusetzen. Heißt im Klartext: Die Beihilfen werden nicht wie bisher um die Höhe der rollierenden Inflation angehoben, sondern bleiben gleich.

Familienbeihilfe auf zwei Jahre eingefroren

Damit erhalten Familien 2026 und 2027 exakt jene Beträge, die auch 2025 ausgezahlt wurden. Das sind zwischen 138,40 Euro für Kinder ab der Geburt bis 200,40 Euro für junge Erwachsene ab 19. Bezogen werden kann die Beihilfe in der Regel bis zum 24., in Ausnahmefällen bis zum 25. Geburtstag des Kindes. Zusätzlich gibt es eine Staffelung für Geschwister: Bei zwei Kindern steigt die Beihilfe um 8,60 Euro je Sprössling und Monat, ab sieben Kindern sind es schon 63,10 Euro. Ebenfalls unverändert bleibt der Kinderabsetzbetrag von 70,9 Euro pro Monat und Kind.

Real bis zu 88 Euro Verlust pro Jahr und Kind

Weil die Zuschüsse nicht mehr angepasst werden, verlieren Familien jedenfalls real Geld. Finanz.at rechnete vor, dass unter der Annahme einer Inflationsrate von 2,7 Prozent Eltern von Kleinkindern bis drei Jahre 2026 rund 5,60 Euro pro Monat oder 67,20 Euro im Jahr verlieren. Für Kinder von drei bis neun Jahren sind es 5,90 Euro im Monat beziehungsweise 70,80 Euro im Jahr. Bei zehn- bis 18-Jährigen liege der Verlust bei 6,50 Euro pro Monat oder 78 Euro im Jahr, bei jungen Erwachsenen ab 19 Jahren bei 7,30 Euro im Monat oder 87,60 Euro im Jahr.

Familien mit mehr Kindern besonders betroffen

Mehrkinderfamilien sind besonders betroffen, weil sich durch die Geschwisterstaffelung zusätzliche Verluste ergeben. Laut Berechnungen könne der Ausfall dadurch leicht über 100 Euro im Jahr liegen. Hinzu kommt – die ausgesetzten Erhöhungen reduzieren laut finanz.at "die Grundlage für eine frühestens 2028 geplant Wiederaufnahme der Valorisierung". Diese beiden Jahre – also 2026 und 2027 – würden demnach langfristig im Börsel fehlen.

Massive Kritik an der Regierungsmaßnahme

Sozialverbände kritisieren die Maßnahme als Sparpaket auf dem Rücken der Familien. Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag seien ursprünglich dazu gedacht gewesen, Eltern finanziell zu entlasten und gleiche Chancen für Kinder zu sichern. Diese Unterstützung verlieren durch den Verzicht auf eine Anpassung zunehmend an Wirkung.

Wie hoch der Wertverlust 2027 sein wird, ist unklar, weil es noch keine belastbaren Inflationsprognosen gibt. Experten rechnen jedenfalls damit, dass sich die realen Verluste über die beiden Jahre für typische Familienhaushalte auf Hunderte Euro summieren könnten.

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