Studien zeigen, dass Sexismus weit mehr ist als nur unangenehme Kommentare oder Vorurteile – er kann weitreichende Folgen für Körper und Psyche haben. Menschen, die regelmäßig mit geschlechtsbezogener Diskriminierung konfrontiert werden, berichten häufiger über schlechtere psychische Gesundheit, Angst, Depressionen und ein geringeres Selbstwertgefühl. Diese Effekte sind nicht nur emotional spürbar, sondern können auch zu langfristigen biologischen Veränderungen führen.
Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass insbesondere subtile, dauerhaft erfahrene Formen von Sexismus – wie stereotype Erwartungen, soziale Benachteiligung oder Ungleichbehandlung – Stressreaktionen im Gehirn verstärken. In Gehirnregionen, die für emotionale Kontrolle und Stressbewältigung zuständig sind, zeigen sich bei Betroffenen Unterschiede in der Struktur und Funktion, die im Laufe der Zeit durch chronische Belastung entstehen können.
Eine große internationale Studie hat mehr als 7.800 Gehirnscans aus 29 Ländern ausgewertet. Sie fand heraus, dass Frauen, die in gesellschaftlich stärker sexistischer Umgebung aufwachsen, im Alter schneller kognitive Einbußen zeigen als Frauen, die in gleichberechtigteren Umfeldern lebten – ein Effekt, der dem kognitiven Altern von mehreren Jahren entspricht.
Experten sehen darin einen Hinweis darauf, dass gesellschaftliche Ungleichheiten nicht nur soziale, sondern auch gesundheitliche Dimensionen haben: Strukturelle Diskriminierung kann über Lebenszeit messbare Veränderungen im Gehirn begünstigen und das Risiko für psychische und kognitive Erkrankungen erhöhen.
Betroffene berichten nicht nur über emotionalen Stress, sondern auch über körperliche Symptome, schlechtere Lebensqualität und stärkere Erschöpfung – Effekte, die über Jahre bestehen können, wenn diskriminierende Erfahrungen nicht abnehmen oder systemisch verankert bleiben.
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Sexismus ist kein "Befindlichkeitsproblem". Wiederholte Diskriminierung kann Stress, Erschöpfung und psychische Beschwerden verstärken – Hilfe zu holen ist ein Zeichen von Stärke.