Die Ermittlungen laufen, die Justiz ermittelt wegen Mordes – doch für seine Familie ist klar: Wolfgang W. ist kein Verbrecher. "Mein Bruder ist ein herzensguter und ruhiger Mensch. Er ist vieles, aber sicher kein eiskalter Mörder", stellt Ilse W., die Schwester des Schützen, in der "Krone" klar.
Was war passiert? Ende Juli erschoss der Salzburger auf seinem Grundstück in Gnigl einen mutmaßlichen Einbrecher. Der 31-jährige Ungar war mit einer Komplizin in das Haus eingestiegen. Wolfgang W. beteuert, in Notwehr gehandelt zu haben – der Einbrecher habe ihn mit einem Messer bedroht.
Doch laut Ermittlern sprechen die Fakten dagegen: Das Opfer wurde aus über neun Metern Entfernung in den Hinterkopf getroffen – während es offenbar gerade vom Grundstück flüchten wollte. Die Frau des Verstorbenen soll zudem ausgesagt haben, dass die beiden kein Messer bei sich hatten.
Trotzdem hält Wolfgangs Schwester zu ihm. "Er will uns schützen. Ich bin selbst schon einmal tätlich angegriffen worden", sagt Ilse W. zur "Krone". Besonders belastend sei die Situation auch für die betagte Mutter der beiden. "Sie fragt wirklich ständig, wann denn endlich der Wolfgang wieder zu ihr kommt."
Für Wolfgang W., der legal eine Pistole besaß und Mitglied in einem Schützenverein ist, wird es jedenfalls eng: Die Staatsanwaltschaft sieht dringenden Tatverdacht auf Mord. Und als er – trotz Waffenverbot – kürzlich versuchte, seine Pistole zurückzubekommen, schlug das Gericht Alarm. Der 66-Jährige sitzt seit Samstag in U-Haft.
Die Familie von Wolfgang W. hofft auf eine baldige Freilassung, doch der 66-Jährige wird sich laut "Krone" wohl auf einen längeren Gefängnisaufenthalt einstellen. "Er ist sehr sensibel, Wolfgang wird dort eingehen", fürchtet seine Schwester.