Leitbild für inklusive Sprache

"Seinen Mann stehen" – das soll man auf Uni nicht sagen

Die Johannes Kepler Universität hat einen Leitfaden für inklusive Sprache veröffentlicht. Auf Geschlechtsbezeichnungen soll nun verzichtet werden.
Newsdesk Heute
12.09.2025, 22:00
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Kurz bevor es an den heimischen Universitäten wieder losgeht, veröffentlicht die Johannes Kepler Universität in Linz einen neuen Leitfaden für inklusive Sprache. Unter dem Titel "Platz für gerechte Kommunikation." legt die Hochschule dar, wie sie sich den Umgang am Campus in Zulkunft vorstellt.

"Die nachfolgenden Empfehlungen für eine inklusive Sprache sollen Sie dabei unterstützen, alle zu erreichen und keine*n auszugrenzen", heißt es dabei im Vorwort von Vizerektorin für Forschung, Gender und Diversity Alberta Bonanni.

Leitfaden mit "Grundstrategien"

In dem 44-seitigen Leitfaden finden sich dabei Erklärungen, was inklusive Sprache ermöglicht, als auch "Grundstrategien für die Praxis". Darin legt die Universität etwa aus, wie Stereotypen und Diskriminierung vermieden werden kann und wie man alle Geschlechter anspricht.

"Verwenden Sie die Ansprache 'Frau' oder 'Herr' nur dann, wenn Sie sicher sind, dass Ihr Gegenüber gerne so angesprochen werden möchte", wird im Leitfaden angeführt.

Das soll nicht gesagt werden

Darüber hinaus wird empfohlen auf abwertende Begriffe wie "das starke männliche Geschlecht", "seinen Mann stehen" oder "Mädchenname" zu verzichten. Weiters wird erklärt, dass neutrale Begriffe verwendet werden können, anstatt das Geschlecht zu nennen.

Dazu gibt Anwendungsbeispiele für den Unialltag. "Bei Anreden und im direkten Kontakt wird empfohlen daran zu denken, dass sich nicht alle Menschen mit Frau* oder Mann* identifizieren", heißt es dabei. Deshalb soll bei der Kommunikation möglichst auf Pronomen und Geschlechtsbezeichnungen verzichtet werden und stattdessen der Vorname ohne Artikel verwendet werden – "Guten Tag Stefan Ceylan" oder "Liebe*r Kim Li" werden als Beispiel angeführt.

"Diskriminierungsfreien Bildsprache"

Kommunikation ist aber nicht immer wörtlich. Deshalb findet sich im Leitfaden auch eine Anleitung zur "diskriminierungsfreien Bildsprache" wieder. Als negative Beispiele wird dabei angeführt: "Männer aktiv, Frau passiv, ungleiche Kleidung, Frauen* beim Kaffeeklatsch, Männer mit Büchern, Mann im Fokus".

Dabei gibt es auch Empfehlungen zur richtigen Bildsprache.
Screenshot JKU

Stattdessen lege man Wert auf eine "symmetrische Darstellung" bei der alle in der gleichen Ebene, im Fokus und auf Augenhöhe abgebildet werden.

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