Keine Zeile auf 32 Seiten

"Standard" lässt Österreichs Quali-Kracher komplett aus

Sieht so journalistische Relevanz aus? In Oscar Bronners "Standard" suchte man Österreichs WM-Quali-Ergebnis am Mittwoch vergeblich.
Newsdesk Heute
19.11.2025, 10:33
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Ganz Österreich freut sich am Mittwoch mit unseren ÖFB-Helden, die sich erstmals seit der WM 1998 wieder für eine Endrunde qualifizierten. Ganz Österreich? Die selbsternannte Qualitätszeitung "Der Standard" vermeldet den Triumph in ihrer Mittwoch-Ausgabe mit keiner Silbe.

Während im Parlament im Zuge der Neuaufstellung der Medienförderung über Qualitätskriterien und journalistische Relevanz diskutiert wird, vermisst man im "Standard", der mit 32 bedruckten lachsrosa Seiten erschienen ist, das Top-Thema des Tages gänzlich.

"Standard" schert aus

Sämtliche relevanten Tageszeitungen – von "Krone" und "Kurier" über "Heute", bis hin zum Qualitätsblatt "Die Presse" – vermeldeten den historischen Triumph natürlich in ihren Morgenausgaben und dem E-Paper. Beim "Standard" verzichtete man auch in der elektronischen Ausgabe auf eine Mutation.

Wie berichtet, erhält das Bronner-Blatt im Jahr 3,5 Millionen Euro Förderungen aus Steuergeld und verbuchte trotz der sehr geringen Druckauflage von lediglich 79.220 Exemplaren im Jahresschnitt 2024 um 8,1 Millionen Euro Inserate öffentlicher Stellen.

Laufend journalistische Fehlleistungen

Selbst gestützt durch Qualitätsjournalismus-Förderung (1,03 Millionen Euro) hat der "Standard" auch journalistisch derzeit keinen Lauf, so hat das Blatt Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek im Sommer ohne jeden Recheck sterben lassen und Altkanzler Sebastian Kurz fälschlicherweise den Wunsch nach einem Treffen mit Sexualstraftäter Epstein angedichtet.

Branchen-Kenner fragen sich nun, ob der Österreichische Presserat in den Causen aktiv wird und Rügen gegen das Blatt ausspricht. Mehrere Politiker zeigten sich zuletzt besorgt darüber, dass Journalisten der Zeitung im Rahmen eines Medienkompetenzprojektes von ORF und "Standard" nun auch Zugang zu Schülern in ihren Klassenzimmern erhalten.

Zumindest Aktualität und Relevanz dürfte nicht auf dem Stundenplan stehen...

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.11.2025, 11:25, 19.11.2025, 10:33
Jetzt E-Paper lesen