Zumindest in der Nationalbank ist die Nachfolge von Harald Mahrer endgültig geregelt: Ab 1. Jänner 2026 übernimmt der frühere EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) das Amt des Präsidenten.
Der Ministerrat soll die Entscheidung am Mittwoch offiziell absegnen – hinter den Kulissen ist aber längst alles fixiert.
Brisant: Das Vorschlagsrecht für den Top-Job lag bei Kanzler Christian Stocker. Und der entschied sich nicht für einen klassischen Banker, sondern für einen Polit-Routinier mit besten Kontakten:
Hahn war früher Wissenschaftsminister, danach viele Jahre in Brüssel aktiv – zuletzt als EU-Beauftragter für Zypern. Das neue Amt soll er zusätzlich ausüben. Mit 88.000 Euro Jahresgage zählt der Nationalbank-Posten zu den bestbezahlten Nebenfunktionen der Republik.
Laut "Krone" galt der frühere Erste-Bank-Chef Andreas Treichl als härtester Konkurrent, auch Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer war im Gespräch. Doch Hahn setzte sich durch – wohl auch, weil Stocker auf einen "Polit-Profi" setzte, der über Parteigrenzen hinweg anerkannt ist.
Für politische Brisanz sorgt der familiäre Kontext: Erst im März trat Hahns Ehefrau Susanne Riess-Hahn aus dem Generalrat der Nationalbank ab. Die Ex-FPÖ-Vizekanzlerin geriet zuletzt wegen ihrer Rolle bei René Benkos gescheiterter Signa-Gruppe unter Druck – sie war dort Aufsichtsrätin.