Demonstration in Vorbereitung

Vater empört! Streit um Ampel bei Schutzweg geht weiter

Die Debatte um den Schutzweg in Klein-Neusiedl ist noch nicht am Ende: Roman D. kämpft weiter um die Ampel. Das Land NÖ erklärt ihre Seite.
Olivia  Brandstetter
03.12.2025, 06:30
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50 km/h und keine Ampel bei der Volksschule Klein-Neusiedl (Bezirk Bruck an der Leitha, NÖ): Roman D., betroffener Vater, zeigt sich empört über die dortige Situation. Er startete eine Petition – "Heute" berichtete bereits. Ein Ergebnis wurde damit bislang nicht erzielt. Das Land Niederösterreich und die verantwortliche Fachabteilung begründen nämlich die Entscheidung gegen eine Ampel mit der Verkehrsstärke, die nicht ausreichend sei.

Debatte geht weiter

Bereits im September dieses Jahres begann die Debatte um den Schutzweg in Klein-Neusiedl. Der Schutzweg bei der Volksschule sei nicht ausreichend gesichert. Damals wurde eine Petition gestartet. "Das sind mittlerweile Zustände in Klein-Neusiedl, die man nicht haben will", so Roman D. damals im "Heute"-Gespräch.

Demonstration "noch ein bisschen in der Schwebe"

Eine Verkehrszählung wurde vom Land laut Roman D. gemacht und ausgewertet. Das Ergebnis sei laut Roman D. ein wenig mehr Verkehr und teils sehr hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen beim Schutzweg. Eine Fußgänger-Frequenz-Zählung sei laut ihm nicht mehr in Planung.

"Eine Zählung der Fußgänger-Frequenz, welche normalerweise zur Beurteilung des Sachverhaltes mit der Verkehrszählung Hand in Hand geht, ist gar nicht mehr geplant, denn laut Aussage des Land NÖ ist bereits der gemessene Verkehr für eine Ampelanlage schlichtweg zu wenig (obwohl dieser ja gestiegen ist)", erklärt die Familie um Roman D.

"Unsererseits ist jetzt einmal die Durchführung einer Demonstration in Planung um uns noch mehr Gehör zu verschaffen - da wir jedoch damit keine Erfahrung haben, dauert die Vorbereitung hier wohl etwas länger", äußern sie sich weiter.

Im "Heute"-Gespräch erklärt Roman D. zur Demonstration: "Das ist noch ein bisschen in der Schwebe." Man warte, ob sich das Land NÖ nochmal zu Wort meldet. Sollte sich das Land NÖ nicht innerhalb von einer gewissen Zeitspanne zurückmelden, werde die Demonstration laut Roman D. im Dezember oder Jänner kommen.

Roman D. habe aber noch keine Erfahrungen mit Demonstrationen, er wolle sich noch über Rechtsschutz etc. informieren.

Über die Petition habe er eine Umfrage gemacht, wie viele an der Aktion teilnehmen werden – das muss nämlich angegeben werden. Es sind voraussichtlich um die 30 Teilnehmer. Die Demo sei der letzte Schritt.

Jeder fünfte fährt zu schnell

20 Prozent der Autofahrer sollen beim Schutzweg zu schnell fahren, so die Verkehrszählung nach Roman D. Jeder Fünfte habe nämlich eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 51 und 55 km/h – dort herrsche aber eine 50er-Zone. Bei durchschnittlich 5.000 Autos am Tag, die durch Klein-Neusiedl fahren, seien das um die 1.000 täglich, die zu schnell unterwegs sind.

Druck soll erhalten werden

"Grundsätzlich ist die Ampelanlage trotz aller unserer noch vorherrschenden Bemühungen damit wohl vom Tisch - leider und unglaublich", so die Familie. Roman D. erklärt im "Heute"-Gespräch, warum die Demonstration trotzdem stattfinden soll: "Wir wollen den Druck hochhalten."

Hauptkriterium: Verkehrsstärke

Alexander Murlasits (FPÖ), Sprecher von Landeshauptfrau-Stellvertreter und Infrastruktur-Landesrat Udo Landbauer, erklärte auf "Heute"-Nachfrage: "Stellt man die Ergebnisse der Zählung der Stundenwerte aus dem Jahre 2023 mit jenen aus 2025 gegenüber, so zeigt sich, dass es nur zu einem sehr geringen Verkehrsanstieg gekommen ist (ca. 20 Kfz mehr in der Spitzenstunde)."

Das Hauptkriterium für eine sogenannte "Druckknopfampel" sei die Verkehrsstärke. "Die Erhebung des motorisierten Verkehrsaufkommens im Herbst 2025 erfolgte, obwohl aus einer sachlichen Betrachtung der bekannten Verkehrszahlen aus 2023 selbst bei deren Verdoppelung die Einsatzgrenze für eine Druckknopfampel gem. RVS 05.04.32 nicht erreichbar war. Demnach konnte keine Rechtfertigung für die Installation einer Ampel abgeleitet werden", heißt es weiter.

Bezüglich einer Zählung der Fußgänger-Frequenz erläutert der Sprecher: "Auch eine zusätzliche Verdoppelung der Fußgängerfrequenzen würde am Ergebnis nichts ändern."

Keine Schülerlotsen gestellt

Die Errichtung einer Ampel erscheine daher aus Sicht des Landes NÖ und verantwortlicher Fachabteilung nicht sinnvoll. Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit trotzdem zu erhöhen, seien gesetzt worden.

Liste der durchgeführten Maßnahmen:

  • Eine ergänzende Schutzwegtafel wurde angebracht.
  • Alle Schutzwegtafeln wurden mit einer gelben Kontrastblende ausgestattet.
  • Psychobremse: Enger werdende Quermarkierungen vor dem Schutzweg wurden aufgebracht.
  • Das Sichtfeld (von Fischamend kommend) auf den westlichen Zugang zum Schutzweg wurde freigehalten.
  • Antrag für eine 30er-Zone wurde bei der BH eingebracht.
  • Einsatz von Schülerlotsen wurde empfohlen (Gemeinde wurde am 22.10 informiert).

"Seitens Radland NÖ bestätigt man, dass bis 13.11.2025 keine Schülerlotsen für die VS Klein Neusiedl über die Schülerlotsen-Plattform gemeldet wurden", so der Sprecher.

Gemeinde mit Bezirkshauptmannschaft in Kontakt

"Bzgl. einer Tempo 30 Beschränkung ist die Gemeinde im Austausch mit der Bezirkshauptmannschaft", so die Familie um Roman D. "Heute" fragte bei der Gemeinde nach.

"In Bearbeitung"

Von der Gemeinde Klein-Neusiedl heißt es: "Wir haben bei der BH Bruck/Leitha eine 30er Tempo Beschränkung beantragt und dieser Antrag ist bereits in Bearbeitung." Das sei Bürgermeister Robert Szekely von der BH mitgeteilt worden.

"Die weitere Vorgangsweise ergibt sich aus der entsprechenden Situation. Wir machen gerne einen Schritt nach dem anderen", erklären sie weiter.

{title && {title} } bro, {title && {title} } Akt. 03.12.2025, 10:19, 03.12.2025, 06:30
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