Besuch im Fitnessstudio

Wie viele Kilos schafft Papst Leo beim Bankdrücken?

Im Omega in Rom schwitzen Freizeitsportler wie in wohl jedem anderen Fitnessstudio auch. Aber auch der heutige Papst hat sich hier schon ausgepowert.
Newsdesk Heute
24.05.2025, 09:46
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Das Fitnessstudio Omega ist seit langem eine Anlaufstelle für die Bewohner des gehobenen Prati-Viertels in Rom. Unter jene, die dort ihren Bizeps definieren oder auf dem Crosstrainer ins Schwitzen kommen, mischen sich immer wieder auch Nonnen, Priester und Monsignori aus dem nahen Vatikan.

Auf einen früheren Gast sind die Mitarbeiter aber besonders stolz: Robert Francis Prevost – heute besser bekannt als Papst Leo XIV.

Nach vielen Jahren als Bischof und Missionar in Peru kam Prevost im Jahr 2023 in den Vatikan und stieg zum Leiter der Vatikan-Behörde für Bischöfe weltweit auf – und damit zu einer Art Personalchef der Kirche. Zwei Jahre lang schwitzte der Kleriker im Omega – bis er am 8. Mai zum Papst gewählt wurde.

"Papa, es ist Robert! Robert, unser Mitglied!"

"Als der Name des Papstes bekanntgegeben wird, klingelt mein Telefon und mein Sohn sagt mir: 'Papa, es ist Robert! Robert, unser Mitglied!'", erinnert sich Francesco Tamburlani, der Besitzer des Fitnessstudios, in einem Interview. "Ich habe gehört, wie die Gym-Mitarbeiter hinter ihm gejubelt haben … Das hat uns bewegt, mit Freude erfüllt."

Valerio Masella, der dem heutigen Papst als Personal-Trainer zur Seite stand, sagt, für jemanden im Alter des damals noch wenig bekannten Kardinals aus den USA sei typischerweise ein Aufwärmtraining geeignet, um sich fit zu halten.

Der 69-Jährige sei aber einem Trainingsplan gefolgt, der eher zu Männern zwischen 50 und 55 Jahren passe. Zwei oder drei Mal pro Woche habe er das spätere Kirchenoberhaupt jeweils bis zu einer Stunde lang unter seine Fittiche genommen.

Personal Trainer Valerio Masella trainierte Robert Francis Prevost, bevor er zu Papst Leo XIV. wurde.
Alessandra Tarantino / AP / picturedesk.com

Die entscheidende Frage – welches Gewicht drückt der Papst auf der Bank? – kann Masella leider nicht beantworten. Prevost habe sich eher auf die Verbesserung seiner Haltung und sein Herz-Kreislauf-System konzentriert. Sein Lieblingslaufband eröffne den Blick auf ein Wandgemälde mit berühmten lokalen Wahrzeichen – darunter der Petersdom im Vatikan.

Stark am Ergometer

"Wir fingen langsam an und steigerten uns dann ziemlich stark, muss ich sagen", berichtet Masella. Auf dem Ergometer habe der spätere Papst mit ziemlich hohem Widerstand und starker Steigung in die Pedale getreten. Die gesamten zwei Jahre über wusste Masella nicht, dass Prevost Kardinal war. Und er hörte nie ein entmutigendes Wort von ihm. "Ich glaube, ich habe ihn nie irgendetwas sagen hören, das nicht positiv war. Er war zu allem immer positiv eingestellt – zum Wetter, der Stadt, den Leuten, auch zu mir. Er sagte, er möge das Gym." Ein Vatikan-Sprecher ließ eine Kommentaranfrage unbeantwortet.

Tatsächlich ist ein sportlicher Papst kein Novum. Johannes Paul der II., dem die Papstwürde im Alter von 58 Jahren angetragen wurde, war ein begeisterter Skifahrer und Bergwanderer.

Das Spiel des in Chicago geborenen Prevost ist Tennis. Am 15. Mai – dann bereits als Papst – traf er den Profi Jannik Sinner, der ihm einen Schläger überreichte und ihm an einem für ihn spielfreien Tag beim Italian-Open-Turnier ein Match anbot – "Heute" hat berichtet. Zuvor hatte Leo auf die Frage eines Journalisten geantwortet, er sei bereit für ein Wohltätigkeitsmatch.

Jannik Sinner und Papst Leo XIV. bei einer Audienz.
IMAGO/Avalon.red

Leo ist weiter im Omega willkommen

Als Prevost 2023 das Dikasterium für die Bischöfe übernahm, sagte er in einem Interview des Augustinerordens, sein neuer Job lasse ihm wenig Raum, um bei seinem Sport am Ball zu bleiben. Das mediterrane Klima macht es eigentlich möglich, ganzjährig den Schläger zu schwingen – doch als Papst dürfte es Leo XIV. noch seltener gelingen, einen Tennisplatz zu betreten.

An Tamburlani, dem Omega-Besitzer, soll es jedenfalls nicht liegen, wenn der Papst seine sportliche Form verliert: Der Heilige Vater sei jederzeit willkommen, wenn sein Terminplan mal ein Workout zulasse. Auch seine Mitgliedschaft sei noch aktiv. "Das würde uns so glücklich machen", sagt Tamburlani. Für Sicherheit und Privatsphäre werde man dann schon sorgen. "Wir bräuchten nur ein Zeichen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.05.2025, 15:05, 24.05.2025, 09:46
Jetzt E-Paper lesen