Ein Fall, der einfach nur sprachlos macht: Eine Lehrerin wurde laut Anklage über Monate zur Zielscheibe einer Jugendbande. Auslöser war ein Verhältnis mit einem damals 16-jährigen Ex-Schüler – heute steht dieser mit sechs weiteren Burschen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren vor Gericht. Der Vorwurf: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Erpressung, Diebstahl und Brandstiftung.
Der Schüler soll seinen Freunden von der Affäre erzählt haben – damit begann das Martyrium. Die Gruppe soll die Frau eingeschüchtert, bedroht, zu sexuellen Handlungen gezwungen und ihr Geld gestohlen haben. Schließlich sollen sie sogar ihre Wohnung angezündet haben, als sie auf Urlaub war.
Die Angeklagten – darunter ein 15-jähriger Iraker, ein 17-jähriger Rumäne und ein 15-jähriger Afghane – zeigen sich zu den Hauptvorwürfen nicht geständig. In einem vierstündigen Video, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt wurde, schilderte die Lehrerin, wie sie unter massivem Druck stand und Angst hatte, ihren Job zu verlieren.
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Die Burschen hätten ihr mit einer "Gang" von 70, 80 Personen gedroht, von Drogen- und Waffengeschäften erzählt und sie so eingeschüchtert. Ein psychiatrisches Gutachten attestiert der Frau eine posttraumatische Belastungsstörung und eine chronische Depression – ausgelöst durch die Übergriffe. Laut Gutachter ist das mit einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen.
Der Prozess wird am Montag, 20. Oktober, fortgesetzt – es sollen weitere Zeugen befragt werden. Die Urteile werden am Nachmittag bzw. am Abend erwartet. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.