Während Österreich in wenigen Tagen Weihnachten feiert, stellt die umstrittene EU-Abgeordnete Lena Schilling (Grüne) das Kreuz in Schulklassen infrage – "Heute" berichtete.
Im Podcast "Message. Macht. Medien." mit Politik-Insider und Kanzlerberater Gerald Fleischmann betonte sie: "Ich verstehe nicht, warum wir religiöse Symbole in der Klasse haben müssen", und sorgt mit ihrer Aussage für heftigen Wirbel in der Politik.
Vor allem die ÖVP verurteilt die Aussage der EU-Abgeordneten scharf: "Den Grünen ist jede Linie abhandengekommen. Seit Werner Kogler die Partei an Leonore Gewessler übergeben oder besser gesagt ausgeliefert hat, geht es bei den Grünen drunter und drüber", donnert ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti in einer Aussendung.
"Jetzt kommt es zum nächsten internen Konflikt: Während der grüne Nationalratsklub gegen das Kinderkopftuchverbot stimmt, widerspricht die grüne EU-Abgeordnete Lena Schilling. Sie verstehe nicht, warum religiöse Symbole überhaupt im Klassenzimmer Platz haben müssten", so Marchetti weiter.
Er könne die Aussage von Schilling nicht nachvollziehen. "Es stellt sich hier wirklich die Frage, welche kulturellen Werte für die Grünen Priorität haben", so der General.
"Österreich als Land mit christlichen Werten sollte auf keinen Fall die Kreuze in den Klassenzimmern aufgeben. Sie stehen unter anderem für Grundwerte unseres Staates und sind damit ein wichtiges Zeichen", stellt Marchetti klar.
Anders sei es hingegen beim Kopftuch. "Dieses ist bei jungen Mädchen hingegen ein deutliches Zeichen der Unterdrückung. Wir als Volkspartei stehen für ein freies, selbstbestimmtes Leben für Mädchen wie für Buben und haben deshalb mit dem Kinderkopftuchverbot eine Maßnahme umgesetzt, die allen Kindern dieselben Chancen gib:"
Auch das pinke Bildungsministerium von Christoph Wiederkehr nimmt die EU-Abgeordnete ins Visier und hält gegenüber "Heute" fest, dass am Kreuz in der Schule nicht zu rütteln ist.
"Im Religionsunterrichtsgesetz ist geregelt, dass in Schulen, an denen die Mehrzahl der Schüler*innen einem christlichen Religionsbekenntnis angehören, vom Schulerhalter in den Klassenzimmern ein Kreuz anzubringen ist. Es gibt aktuell keine Bestrebungen, eine Gesetzesänderung vorzunehmen", so das Ministerium.
Schon am Vormittag gab es zudem heftige Kritik der Freiheitlichen an der Aussage Schillings. "Das Kreuz ist kein beliebiges Dekorationselement, sondern ein zentrales Symbol unserer Kultur, Geschichte und Identität. Wer dessen Präsenz aus den Klassenräumen verbannen will, greift gezielt unsere Traditionen und Werte an", betonte Wiener FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss.
Gleiche Meinung ist auch Integrations- und Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP): "Österreich ist ein christliches Land und soll es auch bleiben. Das sagen 80 Prozent der Menschen, die in Österreich leben." Daher halte sie es für legitim, das Kreuz als Zeichen des Christentums in Klassen hängen zu haben.