Niederösterreich
Wurde getötete Leonie (13) in diesen Teppich gewickelt?
Leonie (13) soll in Wien-Donaustadt unter Drogen gesetzt, missbraucht und getötet worden sein. Ein Nachbar fand einen verdächtigen Teppich im Hof.
Zwei Jugendliche (16, 18) aus Afghanistan stehen unter Verdacht, die junge Tullnerin Leonie (13) in einem Gemeindebau in Wien-Donaustadt getötet zu haben. Zuvor soll die Schülerin unter Drogen (Ecstasy) gesetzt und missbraucht worden sein.
Gökhan C., ein Nachbar des 18-jährigen Mordverdächtigen in der Erzherzog-Karl-Straße, fand nach der erschütternden Tat einen zusammengerollten Perserteppich im Hof des Gemeindebaus. "Ich habe mein Fenster um 7 Uhr in der Früh aufgemacht und den Teppich neben dem Gebüsch liegen gesehen", schildert er. Der Nachbar vermutete, jemand von den anderen Gemeindebau-Bewohnern würde die Polizei verständigen, was nicht geschah. "Um 18.30 Uhr hab ich dann Beamte gerufen. Immerhin habe ich selbst ein neunjährige Tochter", so der 38-Jährige.
"Kondom im Teppich"
Die Polizisten trafen wenig später in der Erzherzog-Karl-Straße ein. Sie untersuchten den verdächtigen Teppich, in dem Leonie zu ihrem naheliegenden Fundort transportiert worden sein könnte. "Es war ein Kondom drinnen", erzählt Gökhan C. betroffen. Wenig später trafen Wega-Beamte und sollen einen weiteren Mann aus der Wohnung mitgenommen haben.
"Mädchen am Fenster"
Auch Seyed M., ein anderer Nachbar des mutmaßlichen Mädchen-Killers, war der Teppich auch im Hof aufgefallen und er verständigte die Polizei. Er will Leonie sogar noch am vergangenen Freitag lebend am Fenster der beiden Verdächtigen gesehen haben, wie sie am Handy spielte. "Es könnte dieses Mädchen gewesen sein."
"Teppich hat mit Tat nichts zu tun"
Auf Nachfrage bei der Landespolizeidirektion Wien wird ein Zusammenhang des Teppichs mit dem Mordfall ausgeschlossen. "Ja, das können wir dezidiert ausschließen", sagt Markus Dittrich von der LPD Wien. Auch die Festnahme am Abend kann die Polizei nicht bestätigen. Denn: Der 18-Jährige war am Montag um 15 Uhr in einer Pizzeria in Wien-9 und der 16-Jährige nur zwei Stunden später auf einem Skaterpark in unmittelbarer Nähe der U1-Station Donauinsel festgenommen worden.
Weitere Täter?
Andererseits: In der Wohnung des mutmaßlichen Killers waren oft bis zu vier, fünf junge Männer. Der 18-Jährige soll regen Drogenhandel betrieben und Drogenpartys geschmissen haben. "Es waren öfter junge Mädchen zu Gast", sagt auch ein Nachbar.
Möglich also, dass ein weiterer Mann zur Befragung mitgenommen wurde. "Festnahmen von Verdächtigen gab es bis dato nur zwei", versichert indes Markus Dittrich weiter. Die Exekutive räumt aber ein, dass es weitere Täter geben könnte und dies Gegenstand der laufenden Ermittlungen sei. Auch würden die Anzeigen der Nachbarn gerade chronologisch geprüft werden. Man gehe wirklich jeder Spur nach.
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