Hie und da ein paar Süßigkeiten zu essen, um den Gusto zu befriedigen, ist eine Sache, aber jeden Tag große Mengen zu essen, ist eine andere. Der regelmäßige Verzehr großer Mengen Zucker kann der Gesundheit schaden und das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöhen.
Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an zugesetztem Zucker steigert nachweislich den Appetit und das Verlangen nach Lebensmitteln, die nicht nahrhaft sind. Zucker wird vom Körper sehr schnell verarbeitet und geht in Rekordschnelle ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel schlagartig ansteigen. Dadurch gerät man in einen ständigen Kreislauf von Heißhunger und übermäßigem Konsum, um diesen Heißhunger zu "stillen". Bei einem permanenten Auf und Ab steigt auch die Gefahr, an Diabetes-Typ-2 zu erkranken.
Ein Simulationsvideo von Health is Wealth zeigt, was mit deinem Körper passiert, wenn du 30 Tage lang keinen zugesetzten Zucker mehr isst – von heute auf morgen.
"Tag eins bis drei. Du wirst Heißhunger, Kopfschmerzen und sogar Stimmungsschwankungen verspüren. Das ist der Zuckerentzug. Dein Gehirn schreit nach seiner Dosis", erzählt die Off-Stimme des Videos.
Eine Woche ohne Zucker kann dein Energieniveau stabilisieren, was bedeutet, dass du nach den Mahlzeiten keine Energieeinbrüche mehr erlebst.
Nach der zweiten Woche, so der Kanal, werde sich die Haut zu verbessern beginnen. "Pickel und stumpfe Haut verschwinden", heißt es dort.
"In der dritten Woche beginnt dein Bauchfett zu schmelzen. Warum? Weil sich der Insulinspiegel endlich normalisiert und der Körper gespeichertes Fett verbrennt".
"In der vierten Woche werden deine Geschmacksknospen zurückgesetzt. Selbst Obst schmeckt für dich dann extrem süß. Du wirst dich fragen, warum du jemals Süßigkeiten gebraucht hast. 30 Tage ohne Zucker verändern nicht nur deinen Körper. Es verändert auch dein Gehirn".
Der menschliche Organismus braucht Kohlenhydrate, sprich Zucker, um zu überleben, denn Glukose ist der wichtigste Energielieferant. Aber Zucker ist nicht gleich Zucker. "Natürlicher Zucker, der in Obst, Früchten und Gemüse vorkommt, oder auch komplexer Zucker, also Kohlenhydrate in Kartoffeln, Vollkornreis und Hülsenfrüchten, sind für unseren Körper wichtige Energie- und Ballaststoffquellen und gesundheitsfördernd. Demgegenüber ist zugesetzter Zucker in Backwaren, Softdrinks, Fruchtsäften und Süßigkeiten in zu hohen Mengen schon schädlich", warnt Birgit Tollkühn-Prott, Leitende Diätassistentin des Ernährungs- und Diabetesteams (PEDT) an der Uniklinik RWTH Aachen.
Zucker ist als billiger Geschmacksverstärker bei Lebensmittelherstellern äußerst beliebt und übermäßig im Einsatz. Selbst Produkte, die auf den ersten Blick nicht als Süßigkeit erkennbar sind, enthalten oft große Mengen zugesetzten Zuckers. Besonders Kinderprodukte sind häufig überzuckert – obwohl laut WHO ein Kind zwischen vier und sieben Jahren nicht mehr als 38,75 Gramm Zucker pro Tag konsumieren sollte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene, den Konsum von freien Zuckern auf maximal 25 Gramm pro Tag zu beschränken (ca. 6 Teelöffel). Freie Zucker umfassen zugesetzten Zucker in Lebensmitteln sowie Zucker in Honig, Sirupen und Fruchtsäften.