Glasweise serviert

20-€-Wein in der Gastro um 80 € – da verlieren alle!

Endlich FAIRE Weinpreise in der Gastronomie fordert "Heute"-Kolumnist Herbert Oschep in "Glasweise serviert". Seine Wünsche ans vinophile Christkind.
Herbert Oschep
19.12.2025, 05:10
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Mein Wunsch ans vinophile Christkindl ist für 2026 ganz einfach und eindeutig. Die Innenstädte sind voll, die Packerlbesorger im Dauerstress und die Wirtshäuser brummen – Gott sei Dank zieht es auch wieder viele Touristen in unser schönes Burgenland. Eigentlich die perfekte Kulisse für eine besinnliche Vorweihnachtszeit. Doch während ich dieses bunte Treiben beobachte, schleicht sich bei mir ein unwohles Gefühl ein.

Neu in "Heute": Glasweise serviert

Ab sofort schenkt Ihnen der Geschäftsführer der neu gegründeten Weintourismus Burgenland GmbH regelmäßig freitags an dieser Stelle ein. "Die Weinwirtschaft spielt für das Burgenland eine zentrale Rolle", so Oschep. Gemeinsam mit "Heute" wird er sein "Herzensthema" einem breiten Publikum bekannt machen und erlesene Tropfen vorstellen.

Der Grund ist oft der erste Blick in die Weinkarte. Er lässt mich regelmäßig ratlos zurück. Ich weiß: Die hohen Steuern, die steigenden Personalkosten und die verrückten Energiepreise belasten unsere Gastronomen massiv. Das verstehe ich. Aber ist es wirklich notwendig, dass unsere heimischen Top-Weine mit einem derartigen Aufschlag kalkuliert werden?

Bei 80-€-Flasche verlieren alle

Wenn ein Wein ab Hof 20 Euro kostet, in der Gastronomie aber plötzlich um 80Euro oder mehr auf der Karte steht, dann ist das kontraproduktiv – und zwar für alle Beteiligten. Das Ergebnis ist absehbar: Der Gast ist verärgert und bestellt im Zweifelsfall eben das sprichwörtliche "Ausweich-Getränk". Am Ende verlieren alle: der Gast den Genuss, der Wirt den Umsatz und unsere Winzer bleiben auf ihrem Wein sitzen.

Ein Blick nach Italien zeigt uns, dass es anders geht. Dort herrscht eine Kultur der fairen Preise vor, die zum Probieren und Genießen einlädt. Davon profitieren die Winzer und die Wirte gleichermaßen durch höhere Frequenzen.

Daher mein dringender Wunsch ans Christkind: Bring uns für das neue Jahr wieder ein bisserl mehr Augenmaß bei der Preiskalkulation zurück! Wir müssen schauen, dass der Wein ein erreichbares Kulturgut bleibt und nicht zum unbezahlbaren Luxusobjekt wird, das in der Karte verstaubt.

In diesem Sinne: Bleiben wir fair zueinander, damit das Glaserl Wein für jeden eine Freude bleibt. Prost und ein schönes, besinnliches Adventswochenende – mit folgenden Empfehlungen:

Cuvée Hochenperg, Weingut Mad, Oggau. Chardonnay, Neuburger und Weißburgunder perfekt abgestimmt. Vollmundig, trotzdem elegant und sehr gut antrinkbar. Macht Lust auf sehr viel mehr.

Oscheps GLASifizierung: ★★★★✩

Gesellmann "G" 2021. Burgenländischer (Rot)-Weingenuss der höchsten Sorte. Die Familie Gesellmann aus dem Mittelburgenland sorgt seit vielen Jahren für eine moderne und perfekte burgenländische Weinstilistik. Der G ist eine Ode an das wunderschöne Burgenland. Besser geht es nicht mehr.

Oscheps GLASifizierung: ★★★★★

{title && {title} } ho, {title && {title} } 19.12.2025, 05:10
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen