Nur noch Privat-Pkw oder Öffis

Mehrheit will Politikern die Dienst-Autos streichen

In einer neuen "Heute"-Umfrage fahren die Österreicher mit den Dienstauto-Wünschen der Regierung ab. Eine Mehrheit will sie ihnen komplett streichen.
Angela Sellner
26.05.2025, 05:30
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Seit Wochen diskutiert das Land über teure Dienstwagen für Regierungsmitglieder – nachdem Neos-Staatssekretär Sepp Schellhorn die Causa durch seinen Switch von einem Audi A6 auf einen A8 (Langversion) ins Rollen gebracht hatte und sich seither in etliche politische Schlaglöcher manövrierte.

Autos für unter 100.000 Euro

Die aktuelle "Heute"-Umfrage (500 Online-Befragte, Schwankungsbreite ±4,4 Prozent) von Unique Research zeigt nun: Gut jeder Zweite (52 Prozent) ist überhaupt gegen Politiker-Dienstwagen – sie sollten Privatautos oder Öffis nutzen. 36 Prozent haben nichts gegen Regierungs-Dienstautos, aber nur, wenn sie weniger als 100.000 Euro kosten. Für teure Limousinen auf Steuergeld haben nur 6 Prozent Verständnis.

"Dass eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher den Regierungsmitgliedern keine eigenen Dienstwagen zugesteht, ist auf die anhaltende Unzufriedenheit mit dem politischen Personal und deren – vermeintliche – Privilegien zurückzuführen", kommentiert Meinungsforscher Peter Hajek das Ergebnis.

„Anhaltende Unzufriedenheit mit dem politischen Personal und deren – vermeintliche – Privilegien“
Peter HajekMeinungsforscher (Unique Research)

Nach politischen Präferenzen aufgeschlüsselt, haben die Wähler der Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und Neos mehrheitlich kein Problem mit Politiker-Dienstautos – wenn sie unter 100.000 € kosten. Das generelle Nein zu Dienstwagen ist in der Regierung bei SPÖ-Wählern am höchsten (43 Prozent).

FPÖ-Fans lehnen Dienstautos ab

FPÖ-Anhänger lehnen mit großer Mehrheit von 69 Prozent Regierungsautos grundsätzlich ab. Bei den Grünen sind 53 Prozent dagegen.

"Die FPÖ-Wähler sprechen sich wenig überraschend klar dagegen aus", erklärt Hajek. "Bleibt die Frage, ob die blaue Wählerschaft bei einem Kanzler Kickl anders denken würde", so der Meinungsforscher weiter.

Noch die meisten Befürworter teurer Dienstwagen gibt es mit 15 Prozent bei VP-Wählern, gefolgt von – erstaunlicherweise – 13 Prozent bei Grün-Anhängern.

Mehr Frauen als Männer dagegen

Bei den Frauen schlägt die Meinung stark gegen Politiker-Dienstautos aus – 58 Prozent der weiblichen Befragten sind komplett dagegen. Bei den Männern sind es "nur" 48 Prozent.

In der Altersgruppe 30 bis 59 ist die Ablehnung für steuergeld-finanzierte Autos für Regierungsmitglieder mit 58 Prozent am größten. Jüngere fahren noch am meisten auf teure Politiker-Limousinen ab: 13 Prozent sagen, Regierungsmitglieder sollten repräsentative Dienstwagen nutzen dürfen – auch wenn sie mehr kosten.

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