Neos-Ministerin Beate Meinl-Reisinger (47) und FP-General Michael Schnedlitz (41) schenken einander an diesem Wochenende nichts. Hintergrund: die Spesenabrechnung der Regierung betreffend Flugreisen im zweiten Quartal. Die Außenministerin war mit 260.000 Euro Spitzenreiterin, nahm drei Mal auf der Kurzstrecke in der bequemen Business Class Platz.
Das rief die Blauen auf den Plan. Sie nannten Meinl-Reisingers Reiseverhalten "abgehoben". Ein Vorwurf, den wiederum das Außenamt nicht auf sich sitzen ließen. Man sei bei der "Ausführung der Aufgaben besonders stark auf Flugreisen angewiesen", teilt man "Heute" mit.
Meinl-Reisinger und ihre Entourage nutze "auf Kurzstreckenflügen grundsätzlich die Economy Class". Nachsatz: "Nur, wenn diese vollständig ausgebucht ist und keine andere Möglichkeit besteht, wird ausnahmsweise auf Business Class ausgewichen."
So geschehen bei Arbeitsbesuchen nach Skopje und Nahost sowie der Reise zum Außenminister-Rat nach Luxemburg.
Diese Erklärung lässt Michael Schnedlitz nicht gelten. Der Freiheitliche legt sogar noch nach: "Von wegen Economy immer restlos ausgebucht – laut ihrer eigenen Anfragebeantwortung sind bei jeder einzelnen Reise sämtliche Mitarbeiter Economy geflogen, während sich die feine Ministerin selbst immer in der Business Class breitgemacht hat."
Ganz egal, wie groß der Mitarbeiterstab war – es habe sich "zufällig immer für alle im selben Flugzeug etwas gefunden, nur für die Ministerin nicht. Damit hat sie ihre eigene Ausrede schwarz auf weiß widerlegt, das glaubt doch kein Mensch!", so Schnedlitz.
Stimmt doch, so das Außenministerium: Bei den Trips nach Luxemburg und Nordmazedonien habe man auf jeweils einer Strecke Business gebucht, da in den vollen Maschinen nicht mehr ausreichend Plätze in der Eco verfügbar gewesen seien, erklärt eine Sprecherin der Ministerin auf "Heute"-Anfrage.
Ebenso hätte es sich auf dem Rückflug aus Israel im Juni zugetragen, als aufgrund der angespannten Lage nach den iranischen Angriffen sämtliche Economy-Plätze ausgebucht waren. Teile des Trosses hätten überhaupt erst am Folgetag die Heimreise antreten können.
Schnedlitz hält diese Erklärungen für "billige Ausreden", die Ministerin sei "abgehoben". Kickls General: "Die Österreicher haben die Nase voll von dieser Selbstbedienungsmentalität, während man bei den Pensionisten und Bürgern den Rotstift ansetzt." Sie solle "verschwendetes Steuergeld für Business-Class-Eskapaden zurückzahlen".
Er prangert aber nicht nur die – für die FPÖ exzessiven - Reisen der Neos-Frontfrau an: "Meist fließen zusätzlich Millionen ins Ausland ab, wenn Meinl-Reisinger auf Reisen geht – sei es in Richtung Geschenke an die Ukraine oder in andere Projekte, die den österreichischen Steuerzahlern nichts bringen", zürnt er.
Hintergrund: Wie berichtet, reiste Meinl-Reisinger in den ersten sechs Monaten ihrer Amtszeit bereits drei Mal (!) in die Ukraine.