WC-Schnüffler waren in Zivil

"Bizarr" – Anwalt erklärt, wie Teichtmeister aufflog

Wie nun bekannt wurde, ging Teichtmeister eigenen Spezial-Ermittlern am Oktoberfest in die Falle. Ihm droht jetzt in Deutschland eine Strafe.
Christian Tomsits
12.11.2025, 05:30
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Nach dem "Schneegestöber" auf der Münchner Wiesn sitzt der 2023 wegen Kinderpornos auf Bewährung verurteilte Florian Teichtmeister bekanntlich in Wien im Zuge einer Krisenintervention hinter Gittern – wir berichteten. Jetzt enthüllt sein deutscher Top-Anwalt Konstantin Grubwinkler, wie der gefallene Bühnenstar genau zivilen Polizisten am 27. September beim Oktoberfest in die Falle tappen konnte.

Die bayrischen Beamten gehen nämlich offenbar nach einem bewährten System gegen Wiesn-Schnupfer vor, haben eigene WC-Schnüffler im Einsatz, die sich in Toilette-Anlagen auf der Lauer legen. "Da gibt es einen zivilen Polizisten, der bei einem Verdacht sofort einem Kollegen ein Zeichen gibt, der vor dem Klo dann auf Koks durchsucht", erklärt der renommierte Strafverteidiger unlängst in einem Video auf TikTok. "Jedes Jahr haben wir mindestens zehn Fälle, die exakt so auffliegen", ergänzt der Anwalt im "Heute"-Gespräch.

"Es ist tatsächlich so, dass die zivilen Ermittler in der Toilette unauffällig stehen oder sogar in einer der Kabine eingesperrt drinsitzen und dann genau wissen, was da gerade vor sich geht", so der Jurist, dem die WC-Schnüffler – die von der Polizei aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht bestätigt wurden – gehörig stinken: "Dass unsere Polizei auf einem Fest, wo quasi Millionen Menschen Drogen nehmen, nichts Besseres zu tun haben, als am Klo zu sitzen – während auch Vergewaltigungen und Prügeleien passieren."

Teichtmeister droht auch in Bayern "Theater". Die Staatsanwaltschaft des Freistaats führt ein Verfahren gegen ihn wegen Drogenbesitzes, ist bekannt dafür auch noch so geringe Mengen "Marschierpulver"–  wie jene 0,8 Gramm des Schauspielers – vor Gericht zu bringen, die Unschuldsvermutung gilt. Selbst in Abwesenheit droht Teichtmeister eine empfindliche Geldstrafe von 60 Tagessätzen. Wohl das geringste Problem für den tief gefallenen Bühnenstar, der zumindest bis Weihnachten im Spezial-Häf’n sitzt – und je nach psychiatrischer und richterlicher Evaluierung noch viel länger weggesperrt bleiben könnte.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 13.11.2025, 10:49, 12.11.2025, 05:30
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