Aufregung um Moderatorin

Claudia Reiterer verlässt ORF – weil sie zu alt ist?

"Auf eigenen Wunsch" verlässt Claudia Reiterer im April den ORF. Doch die angestrebte Verjüngungskur beim ORF dürfte ihr diesen erleichtert haben.
Newsdesk Heute
08.03.2025, 06:57

Acht Jahre lang moderierte sie die Polit-Talk-Show "Im Zentrum". Mit Jahresende war damit aber Schluss: Jetzt hat Claudia Reiterer bekannt gegeben, den ORF mit April zu verlassen – "Heute" hat berichtet.

"Auf eigenen Wunsch", wie es in einer Aussendung des ORF heißt. Doch der wahre Grund, so wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt: Die 56 Jahre alte Moderatorin sei zu alt. Am Küniglberg wolle man sich in Zukunft jünger und frischer präsentieren.

Unter Reiterers Moderation erreichte "Im Zentrum" Spitzenwerte: 2019 verfolgten mehr als 1,1 Millionen Zuschauer die Sendung, und 2021 erzielte sie einen Marktanteil von bis zu 37 Prozent. Dennoch musste die vielseitige Wienerin – sie gewann 2009 sogar "Dancing Stars" – zu Beginn des Jahres für ein frischeres Format ihren Stuhl räumen.

Seit 12. Jänner moderiert an ihrem Sendeplatz Susanne Schnabl "Das Gespräch". Mit zuletzt rund 320.000 Zusehern und einem Marktanteil von gerade einmal 19 Prozent hält sich das Interesse der ORF-Zuschauer bislang noch in Grenzen.

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Doch intern wirbelte die Personalrochade offenbar kräftig Staub auf. So habe der ORF-Redakteursrat seinem Ärger darüber in den Sitzungen Luft gemacht, weil man erst durch Medienberichte von den Verjüngungsplänen von ORF-General Roland Weißmann erfahren habe. Diese soll der Rundfunk-Boss nicht wie üblich vorab intern kommuniziert haben. Der Redakteursrat wertete das als Foul und Verstoß gegen das Redaktionsstatut.

Ähnlich erging es Andy Borg

Reiterer gibt an, sich künftig neuen Aufgaben in der Medienbranche widmen zu wollen. Und wie das Beispiel Andy Borg zeigt, kann dies durchaus einen Neustart bedeuten.

Wer zuletzt lacht, heißt Andy Borg: vom ORF geschasst, im SWR erfolgreich.
SWR/Kimmig/Kerstin Joensson

Der Schlagerstar musste 2015 ebenfalls aus ähnlichen Gründen die Moderation des über die Landesgrenzen bekannten "Musikantenstadls" aufgeben. Kurz darauf fand er beim SWR mit der Sendung "Schlager-Spaß mit Andy Borg" einen neuen Hafen. Und während es dem ORF seitdem nie gelang, eine erfolgreiche "Stadl"-Nachfolgesendung aufzubauen, freut sich Borg regelmäßig über Hammer-Quoten und ein Millionenpublikum. Fun Fact: Der "Schlager-Spaß" läuft gar so erfolgreich, dass die Musiksendung sogar vom ORF ab und an übernommen und ausstrahlt wird.

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