Die Energiepreise sollen ab Jahresbeginn 2026 keine Treiber der Inflation mehr sein. Das erklärte der scheidende Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, am Mittwoch vor Journalisten.
Bei Strom bleibe demnach die Gesamtrechnung für Haushalte mit Jahreswechsel stabil. Bei Gas würden die leicht steigenden Netzgebühren durch sinkende Gaspreise sogar mehr als ausgeglichen, so der Energieexperte.
Heuer sei Energie noch ein wesentlicher Treiber der Inflation – das werde sich 2026 ändern, sagte Urbantschitsch.
Zum Jahresbeginn 2025 waren die Energiekosten für viele Haushalte teils um mehrere hundert Euro gestiegen. Grund dafür waren weniger die Energiepreise selbst, sondern kräftig erhöhte Netzgebühren sowie das Auslaufen staatlicher Unterstützungen wie der Strompreisbremse.
Kritik übte Urbantschitsch auch an der fehlenden Bereitschaft der Kunden, auf günstigere Anbieter zu wechseln. Dabei könnten sie sich mit wenigen Mausklicks "ein paar hundert Euro" im Jahr einsparen. Verglichen mit anderen Ländern ist die Wechselrate in Österreich unterirdisch.
Langfristig hänge die Preisentwicklung vor allem vom Ausbau der Erneuerbaren ab. Je mehr Wind- und Sonnenstrom ins Netz komme, desto mehr würden teure Gaskraftwerke überflüssig – und desto niedriger blieben die Preise, so Urbantschitsch.
Beim Gas bahnt sich allerdings ein gravierendes Problem an: Steigen immer mehr Haushalte und Unternehmen aus, werden die Netzkosten für die einzelnen Bezieher explodieren. "Früher oder später wird der Punkt kommen, wo man dieser Entwicklung nicht mehr zusehen kann", warnt der scheidende E-Control-Chef.
Mehrparteienhäuser ohne Gasheizung werden dabei zum Härtefall. Hier brauche es Unterstützung auf gesetzlicher Ebene. "Ich sehe keine andere Möglichkeit."