Die einen waren restlos begeistert, andere hätten ihnen am liebsten sofort verbannt: Seit Mitte August war Emil auf Wanderschaft durch halb Österreich. Zuerst machte er ausgedehnte Ausflügen im Osten des Landes, dann wagte er sich in den Westen.
Mehrere Tage durfte der Junghirsch sorglos Oberösterreich erkunden. Dann ortete die eigens von den Politik installierte Soko aber Gefahr im Verzug: Er sei der Autobahn zu nahe gekommen. Das Betäubungsgewehr wurde aus- und der Elch eingepackt.
Per Spezialtransport ging es in den Böhmerwald im nördlichsten Zipfel des Landes. Das Ziel: Emil sollte Gefallen am Nationalpark im Nachbarland finden und dort im besten Fall auf eine "Emilia" stoßen.
Seit gestern, Mittwoch, steht – siehe "Heute"-Exklusivmeldung – fest: Der Geweihträger hat es über die Grenze geschafft und erkundet das geschützte Gebiet.
Er könnte bald auf einen Artgenossen treffen – aber freilich auf einen männlichen: Wie berichtet, streift ein weiterer Elch durch Tschechien. Ein Jäger und sein Sohn haben ihn nachts entdeckt. "Lukáš" soll scheuer sein als Emil.
Es bleibt also spannend: Beschnuppern sich die Bullen? Kriegen sie sich in die Haare? Immerhin ist gerade Brunftzeit. Oder vertragen sich die beiden und marschieren sogar gemeinsam nach Österreich?