Frostschäden in der Türkei

Haselnuss-Krise! Jetzt droht Preisschock bei Nutella

Nach einem frostigen April in der Türkei und erheblichen Schäden an den Sträuchern gehen derzeit die Preise für Haselnüsse durch die Decke.
Team Wirtschaft
10.08.2025, 17:33
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Schokolade, Aufstriche wie Nutella, Müsli und Co.: Sie alle könnten demnächst womöglich empfindlich teurer werden. Grund sind Nachtfröste an der türkischen Schwarzmeer-Küste, die im April erhebliche Schäden an Blüten und Trieben der Haselnuss-Stauden in den dortigen Plantagen angerichtet haben. Dabei habe es sich, so Landwirtschaftsminister İbrahim Yumaklı, um einen der ärgsten Agrarfröste in der Geschichte der Türkei gehandelt.

Türken decken 60 Prozent des Bedarfs ab

Was die Sache so schlimm macht: Mit ihrer Ernte decken die Türken rund 60 Prozent des Weltmarktes ab. Heuer dürfte sich das kaum ausgehen, da laut Getreiderat nur rund 450.000 Tonnen Ertrag erwartet werden, gut 36 Prozent weniger als im Vorjahr.

Haselnüsse wurden um bis zu 40 Prozent teurer

Tatsächlich sind bereits im Vorfeld der nun beginnenden Ernte die Preise durch die Decke gegangen. Laut der Amsterdamer Plattform Vesper BV kostet demnach eine Tonne türkischer Haselnusskerne mittlerweile 9.400 Euro, 34 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Andere Experten sprechen sogar von einem Plus von 40 Prozent.

Hohe Preise, aber "keine Lieferprobleme"

Die Entwicklung trifft unter anderem Nutella-Macher Ferrero, der schätzungsweise ein Drittel aller Haselnüsse kauft. Lieferprobleme soll es aber keine geben, da Ferrero Nüsse auch aus anderen Ländern wie Chile, Argentinien, Italien und der USA zukauft. Wie sich die Entwicklung auf Endkundenpreise auswirkt, wollte Ferrero laut Medienberichten nicht kommentieren.

"Belastung wird nicht weggehen"

Deutlicher wird hingegen Ritter Sport. Die Nachtfröste in der Türkei und die Preissteigerungen hätten spürbare Auswirkungen auf den Schokoladenhersteller, zitiert unter anderem das deutsche Handelsblatt einen Unternehmenssprecher. Haselnüsse seien ebenso wie Kakao kostenintensiv. "Wir registrieren mithin eine massive (Doppel-)Belastung auf der Rohstoffseite." Die Belastung werde wohl nicht wieder weggehen – auch wegen des Klimawandels.

Auch Haselnüsse aus anderen Ländern teurer

Von der Misere sind zudem auch Hersteller betroffen, die ihre Haselnusskerne nicht aus der Türkei sondern etwa aus Italien beziehen. Denn – die Türkei habe als größter Produzent Auswirkungen auf den globalen Markt, was auch die Preise in Italien steigen lasse.

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