Kalkofe über Show-Titan

"Ich möchte kein Mitleid mit Gottschalk haben müssen"

Oliver Kalkofe hat gerade sein Buch "Nie war Früher schöner als Jetzt" veröffentlicht - ein Titel, der fast ironisch auf Thomas Gottschalk passt.
Jochen Dobnik
30.11.2025, 18:59
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Nachdem Thomas Gottschalk bei der Bambi-Gala zuletzt "nur" einen Preis an US-Superstar Cher überreichen durfte, wurde er nun in Kitzbühel selbst ausgezeichnet - mit dem Award für sein Lebenswerk.

Doch anstelle eines strahlenden Auftritts lieferte der Show-Titan eine Dankesrede, bei der vielen Gästen im Saal hörbar der Atem stockte. Der 75-Jährige wirkte fahrig, seine Stimme vibrierte, und sein sonst so legendärer Charme schien irgendwo zwischen Lampenfieber und Verwirrung verloren gegangen zu sein.

Schon zu Beginn tastete er sich über einige müde Wortspielereien rund um "Tommy" und "Romy", ehe er plötzlich in Richtung Timer am Bühnenboden abdriftete - ein Moment, der seine Rede endgültig aus dem Takt brachte. "Heute" hat berichtet.

Während die Sekunden am Boden leuchteten, begann Gottschalk laut mitzuzählen: "Ich hab noch 29 Sekunden, 28, 27..." - und fragte irritiert: "Aber wo bleibt die Romy?"

Die Unsicherheit des Entertainers bleibt auch online nicht unbemerkt. In den sozialen Netzwerken wird seit Tagen über seinen Zustand spekuliert. Der Mann, der einst mit "Wetten, dass..?" regelmäßig über zehn Millionen Zuschauer vor dem Fernseher versammelte, wirkte in den letzten Monaten ungewöhnlich verletzlich - etwas, das sogar TV-Satiriker Oliver Kalkofe auffiel. Er hat gerade sein Buch "Nie war Früher schöner als Jetzt" (Knaur Verlag) veröffentlicht - ein Titel, der fast ironisch zu Gottschalks Situation passt.

"Gottschalk ist ein Held meiner Kindheit, er hat das Unterhaltungsfernsehen als Moderator geprägt wie kein anderer und er war derjenige, der eine Lockerheit und Leichtigkeit ins Fernsehen brachte, die es bis daher, die man bis bis zu dem Zeitpunkt wirklich sehr vermisst hat", sagt Kalkofe im "Heute"-Talk.

Er hat den Showstar in seiner "Kalkofes Mattscheibe" immer wieder parodiert, zuletzt auch in seinem Podcast "Kalk und Welk" thematisiert hat.

Doch der TV-Satiriker findet auch klare Worte über Gottschalks derzeitige öffentliche Auftritte: "Aber irgendwann hat er nicht mehr ganz verstanden, dass die Jüngeren nachkommen und dass man selbst älter wird - mir geht es ja ähnlich, wenn ich ins Publikum schaue und denke, da sitzen viele alte Leute, bis ich merke: Die sind oft jünger als ich, weil sie mit dir mitgewachsen sind. Diesen Sprung hat er nicht ganz begriffen. Und dass Kritik heute viel schneller kommt, damit kam er auch nicht richtig zurecht. Darüber dann öffentlich zu lamentieren, fand ich schade, weil er das gar nicht nötig hat. Dieses 'Ich darf ja nichts mehr sagen' - so ein Quatsch."

TV-Abschied am Nikolotag

Am 6. Dezember soll der große Abschied erfolgen: Gottschalk moderiert ein letztes Mal live bei RTL - gemeinsam mit Barbara Schöneberger und Günther Jauch. Kalkofe hofft, dass dieser Moment ein würdiges Finale wird.

V.l.: Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger, und Günther Jauch.
RTL / Stefan Gregorowius

"Ich hoffe jetzt auf einen sauberen Abgang, weil ich möchte weder mir noch den anderen diese Erinnerung zerstören - und ich möchte es auch für ihn nicht, dass man so sagt: 'Oh, das war am Ende aber nur noch peinlich'. Deswegen ist das so für mich etwas schwierig, weil ich möchte keine kein Mitleid mit ihm haben müssen. Das hat er nicht verdient."

{title && {title} } dob, {title && {title} } Akt. 01.12.2025, 07:32, 30.11.2025, 18:59
Jetzt E-Paper lesen