Herzlicher Empfang für Kanzler

Illegale Migration: Das planen Stocker und Meloni jetzt

Pompöser Empfang und Du-Wort für Christian Stocker in Rom: Meloni rollte Stocker den roten Teppich aus, ließ Matrosen mit Trompeten aufspielen.
Christian Tomsits
15.07.2025, 16:48
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Vom Hotel des Kanzlers bis zum Innenhof des italienischen Regierungssitzes waren es am Dienstagnachmittag zwar nur wenige Meter – dennoch stand für Christian Stocker (VP) bei seinem Arbeitsbesuch in Rom ein dunkelblauer Maserati Ghibli bereit. Stocker verzichtete. Streng nach Protokoll wurde der Regierungschef von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei brütender Hitze im Palazzo Chigi empfangen, der rote Teppich ausgerollt.

Video: Stocker von Meloni empfangen

Den 35 Grad im Schatten trotzend, standen Matrosen der Marine stolz Spalier, spielten Hymnen und Fanfaren vor. Auch die persönliche Begrüßung des Bundeskanzlers durch die italienische Ministerpräsidentin fiel herzlich aus. Er wiederum nannte sie bei ihrer Lieblingsanrede "Il Presidente" – Meloni war entzückt ...

Meloni – ganz in Weiß – tätschelte Stocker beim Händeschütteln zusätzlich an der Schulter, lächelte ihn freundlich an. Dann ging es zum Vier-Augen-Gespräch nach drinnen – zumindest beim Thema Migration dürfte es genauso harmonisch zugegangen sein. Stocker hatte erklärt, "eine ähnliche Sicht der Dinge" zu haben. Nur bei der Brennerproblematik sei man uneins, hieß es vorab.

Der Maserati, der laut Protokoll für den Kanzler vorgesehen wurde.
Heute

Meloni bedankt sich für gemeinsamen Migrationskurs

Kanzler Stocker trat nach dem Besuch gemeinsam mit Meloni vor die Presse. "Österreich ist das Bindeglied zwischen der westlichen und östlichen Lunge. Wir sind Nachbarn und haben tiefe Beziehungen in vielen Bereichen", streute Meloni dem Gast höflich Rosen. Gemeinsam wolle man die EU "pragmatischer, vernünftiger und effizienter" machen und "die illegale Migration bekämpfen. Dafür bedanke ich mich", so Meloni. Man müsse alles daran setzen, "dass es zu keinem Handelskrieg mit den USA kommt" und hoffen, dass im Nahen Osten ein Waffenstillstand erreicht werden könne.

Stocker lädt Meloni ein, sie nimmt an

Das Treffen sei "positiv" und "konkret" gewesen, resümierte Meloni und versprach an, einen Gegenbesuch in Österreich "so rasch wie möglich" realisieren zu wollen. Stocker sprach von "einer großen Freude", hier in Italien sein zu können – "genau in der Urlaubszeit". Beide Länder hätten viele gemeinsame Interessen. "Besonders bei der illegalen Migration arbeiten wir an europäischen Lösungen, weil wir davon besonders getroffen sind und alleine gelassen wurden", so Stocker.

"Ein Syrer wurde bereits abgeschoben, weitere Syrer sollen folgen", betonte Stocker, Meloni nickte anerkennend. Man habe einen legalen Weg gefunden, einen Präzedenzfall geschaffen und wolle weiter machen. Beim Thema Südtirol bedankte sich Stocker, der Meloni "Giorgia" nannte und sie duzte, herzlich für ihren Einsatz zur Autonomie der Region, für die Österreich als Schutzmacht fungiert.

Für Stocker geht's ins Ländle

Am frühen Dienstagabend steht dann die Rückreise nach Wien auf dem Programm, da weitere wichtige Termine in dieser Woche anstehen. Vor seinem Treffen mit Macron in Paris hat der Kanzler noch eine Pflichtveranstaltung im fernen Vorarlberg: Es ist die Eröffnung der Bregenzer Festspiele.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 16.07.2025, 12:57, 15.07.2025, 16:48
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