Acht Jahre lang hielt er die grausame Tat geheim. Vor einer Woche konnte das Verschwinden der 21-jährigen Jennifer S. aus Wien-Brigittenau geklärt werden – auf die tragischste aller Arten, wir berichteten. Die Studentin wurde wohl von ihrem Ex-Freund umgebracht, der 32-jährige Verdächtige gestand die grausame Tat bereits vor Beamten (die Unschuldsvermutung gilt).
Die junge Frau wollte sich damals vom Landschaftsgärtner trennen, ließ ihn aber noch in ihrer Wohnung nächtigen. Am 21. Februar 2018 waren die beiden noch gemeinsam bei Jennis Mama zu Besuch, in der Nacht kam es dann wohl zum heftigen Streit. Der damals Arbeitslose und die ehrgeizige Studentin waren wohl auch über ihre Lebensentwürfe uneins. In der U-Haftverhandlung gab der Verdächtige dann Einblicke in sein Motiv: "Ich habe mich irgendwie erniedrigt gefühlt", soll Clemens T. gesagt haben.
Da habe er sie von hinten umfasst. "Wahrscheinlich zu fest, nach einigen Minuten hat sich Jenni nicht mehr bewegt, sie hatte keinen Puls mehr", gab er laut "Krone" zu Protokoll. Nach mehreren Stunden, in denen er vor Panik wie gelähmt in einem Sessel saß, fasste er den Entschluss, die Leiche zu entsorgen. Der Landschaftsgärtner zog die Tote aus ("Warum, weiß ich nicht"), packte sie in eine Truhe und legte sie in einem Waldstück bei Großweikersdorf ab, bettete sie später nach Allentsteig (Niederösterreich) um.
Während der Verdächtige in einer Gruppenzelle in der Justizanstalt sitzt und dem Vernehmen nach mit dem Gefängnisalltag gut zurechtkomme, kämpfte sich Jennifers Mutter laut dem Familienanwalt Andreas Schweitzer in ein tiefes Loch, erwacht nun langsam aus einem jahrelangen Alptraum der Ungewissheit. Mit unglaublichem Eifer und unermüdlichem Einsatz hatte sie nach ihrer Tochter und nach Beweisen gegen den Ex-Freund gesucht, den sie immer schon unter Verdacht gehabt hatte. Nun kann die Mutter "endlich Abschied nehmen" und ein richtiges Begräbnis machen, erklärte sie dem "Kurier."
