Den drei gefassten Bankomat-Sprenger wurde in Wien der Prozess gemacht: Den marokkanisch-stämmigen Niederländern wurde eine explosive Serie von Banküberfällen quer durch Österreich vorgeworfen. Insgesamt sollen die Beschuldigten im Alter von 24, 33 und 36 Jahren, die im Auftrag einer kriminellen Organisation agierten, viermal höchst professionell und maskiert zugeschlagen habe.
Besonders wild war ein nächtlicher Einsatz in der Wiener Vorgartenstraße, bei dem einer der Verdächtigen auf der Flucht angeschossen wurde. Die Explosionen hinterließen stets große Verwüstung – "es wundert mich, dass man überhaupt noch die 89.000 Euro zusammenbekommt", meinte der Richter angesichts der Videoaufzeichnungen der verheerenden Taten.
Zwei der Männer wurden in den Niederlanden verhaftet, kamen im Sommer zum verletzten Verdächtigen nach Wien. Alle angeklagten Männer bekannten sich schuldig, auch die zahlreichen Privatbeteiligtenanschlüsse von Banken und Versicherungen, sowie Unbeteiligter, deren Autos durch die Explosionen beschädigt worden waren, wurden anerkannt.
Am Ende setzte es dennoch harte Strafen: 12 Jahre Haft für den Haupttäter, 9 und 8 Jahre für die Komplizen, nicht rechtskräftig. Ihre Haftstrafe sollen die Männer in der Heimat absitzen. Der Richter sprach in seiner Urteilsverkündung davon, generalpräventiv und entschlossen gegen "Kriminalitäts-Tourismus" vorzugehen, wollte laut Verteidigern wohl ein "Exempel statuieren". Die legten umgehend Berufung ein, somit sind die Urteile noch nicht rechtskräftig.