Die heimische Autoindustrie steht unter Druck: Mit dem geplanten EU-Verbrenner-Aus ab 2035 droht eine der wichtigsten Branchen Österreichs in Schieflage zu geraten.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) warnt gegenüber mit "Heute": "Ich stehe auf der Seite der tausenden Jobs in der Automobilindustrie. Um diese zu sichern, braucht es Technologieoffenheit – und keine Verbote."
Mehr als 300.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Fahrzeugproduktion. In Betrieben wie BMW Steyr, wo neben klassischen Verbrennungsmotoren längst auch E-Motoren und Brennstoffzellensysteme entwickelt werden, sieht der Minister ein Beispiel dafür, wie Innovation und Klimaschutz zusammengehen können.
"Wir können es uns nicht leisten, Automobil-Jobs aus Europa zu vertreiben", betont Hattmannsdorfer. Statt Verboten brauche es eine "echte Technologieoffenheit" und diese will der Wirtschaftsminister nun auch von der EU einfordern.
Hattmannsdorfer wirbt daher auf europäischer Ebene für Technologieoffenheit und Anerkennung von CO₂-neutralen Kraftstoffen, mit dem klaren Ziel, die Automobilindustrie und damit tausende Jobs in Europa langfristig zu sichern. "Statt Technologieverboten brauchen wir ein Bekenntnis zur starken europäischen Automobilindustrie", so Hattmannsdorfer.
Konkret fordert Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer neben der Technologieoffenheit auch die Anerkennung von CO₂-neutralen Kraftstoffen. Aktuell werden nämlich klimaneutrale Kraftstoffe wie E-Fuels nicht anerkannt und das, obwohl sie CO₂-neutral sein könnten.
Darüber hinaus setzt sich Hattmannsdorfer auch für eine Lebenszyklusbetrachtung. Das bedeutet, dass auch die Herstellung von Autos berücksichtigt wird und nicht nur Ausstoß. Ein Auto verursacht Emissionen nicht nur im Betrieb, sondern auch bei Produktion und Entsorgung. Batterien sind in der Herstellung sehr CO₂-intensiv. Wird der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt, können auch moderne Verbrenner mit klimaneutralem Kraftstoff eine sehr gute Klimabilanz haben.
"CO₂-neutrale Kraftstoffe wie E-Fuels und andere regenerative Lösungen müssen akzeptiert werden. Nur mit einer Lebenszyklusbetrachtung schaffen wir faire Bedingungen, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit."