Christian Brückner hat angekündigt, Deutschland verlassen zu wollen, nachdem das Oberlandesgericht Celle die Auflagen für den deutschen Verdächtigen im Fall Madeleine McCann teilweise aufgehoben hat.
Der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter, der nach seiner Haftentlassung im September in einem Zelt im Norden Deutschlands lebt und derzeit arbeitslos ist, will seine Ausreise über eine Spendenkampagne im Internet finanzieren.
Laut der britischen Zeitung Mirror plant Brückner, das Land zu verlassen, sobald er seine Angelegenheiten geregelt hat. Gegenüber einem Bekannten sagte er: "Es ist klar, dass ich gar nicht hierbleiben muss und es auch nie musste. Sie haben mich einfach angelogen, und dazu haben sie kein Recht."
Das Gericht ordnete an, dass Brückner seine elektronische Fußfessel für weitere fünf Jahre tragen muss. Allerdings funktioniert das Überwachungsgerät außerhalb der EU nicht und kann in anderen EU-Staaten nur mit deren Zustimmung eingesetzt werden.
Wohin Brückner ausreisen will, ist offen. Sein Anwalt Friedrich Fülscher erklärte bereits gegenüber der Bild-Zeitung, eine Ausreise könne "zeitnah" erfolgen. Möglich ist laut Mirror, dass Brückner in ein Land ohne Auslieferungsabkommen mit Deutschland oder Großbritannien zieht - etwa nach Suriname.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig führt Brückner seit 2020 als Verdächtigen im Fall des Verschwindens von Maddie McCann, die 2007 an der Praia da Luz in Portugal spurlos verschwand. Eine Anklage wurde bislang nicht erhoben. Ein psychiatrisches Gutachten stuft Brückner als hochgefährlich ein und sieht ein erhebliches Risiko weiterer Sexualstraftaten.