Lebenserwartung

Männer leben kürzer – das machen sie falsch

Männer leben in Österreich im Schnitt kürzer als Frauen. Lebensstil, Prävention und soziale Faktoren spielen dabei eine zentrale Rolle.
Heute Life
07.11.2025, 20:51
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Männer haben im Schnitt rund fünf Jahre weniger vom Leben als Frauen. Das ist nicht nur in Österreich so, sondern ein weltweites Phänomen. Bei uns lag die Lebenserwartung im Vorjahr laut Statistik Austria für Männer bei 79,4 Jahren, Frauen dürfen sich im Schnitt auf 84,2 Jahre freuen. Diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern bleiben weltweit schon seit Jahrzehnten ziemlich stabil. Wie orf.at berichtet, ist die Lebenserwartung der Männer in Österreich in den letzten Jahrzehnten aber etwas stärker gestiegen als bei den Frauen. Dadurch hat sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern leicht verkleinert.

Positiv ist auch, dass die Österreicher ihre eigene Gesundheit heute besser einschätzen als noch vor einigen Jahren – das gilt für alle Geschlechter. Männer bewerten ihren Gesundheitszustand im Durchschnitt sogar besser als Frauen, auch wenn das nicht immer mit den tatsächlichen Gesundheitsdaten zusammenpasst.

Warum Männer früher sterben

Die Gründe für die geringere Lebenserwartung der Männer sind vielfältig. Neben der Genetik ist vor allem der Lebensstil ausschlaggebend. Männer sind anfälliger für gewisse chronische Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Probleme oder verschiedene Krebsarten wie Lungenkrebs. Diese Krankheiten führen bei Männern deutlich öfter zum Tod als bei Frauen. Viele dieser Erkrankungen hängen eng mit Ernährung, Bewegung sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum zusammen. Männer neigen außerdem zu riskanterem Verhalten, das dann durch Unfälle oder Gewalttaten öfter zu einem frühen Tod führt.

Beim Rauchen gibt es aber eine erfreuliche Entwicklung: In Österreich greifen heute weniger Menschen zur Zigarette als früher – bei Männern ist der Rückgang sogar noch deutlicher als bei Frauen. Leider ist das Übergewicht bei allen Geschlechtern wieder mehr geworden, was auf schlechtere Ess- und Bewegungsgewohnheiten zurückzuführen ist.

Ein weiterer Punkt: Frauen nutzen Angebote zur Gesundheitsförderung und Vorsorge öfter als Männer. Das liegt daran, dass Frauen Risiken oft ernster nehmen, sich mehr um sich selbst kümmern und viele Angebote eher auf sie zugeschnitten sind. Ob Männer seltener hingehen, weil die Angebote nicht passen oder weil sie generell weniger vorsorgen, lässt sich schwer sagen – wahrscheinlich spielt beides eine Rolle.

Im Alter wird’s schwieriger

Mit dem Alter nehmen die Hürden im Alltag zu. Das zeigt sich zum Beispiel beim Essen, beim Gang aufs Klo, beim Duschen, An- und Ausziehen oder beim Umsetzen vom Bett auf den Sessel. Auch bei Aufgaben wie Kochen, Telefonieren, Geldangelegenheiten oder Haushalt gibt es ab 65 Jahren immer öfter Probleme. Frauen sind davon zwar häufiger betroffen, aber Studien aus Österreich zeigen, dass der Anteil der älteren Menschen mit Schwierigkeiten im Alltag in den letzten Jahren besonders bei Männern stark gestiegen ist. Das führt dazu, dass immer mehr Männer unselbstständig werden und Pflege brauchen.

Thomas Dorner, Chef der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit in Wien und Forscher an der MedUni Wien, erklärt: Die Zunahme der Alltagsprobleme trotz besserer Gesundheit insgesamt hat mehrere Gründe. Die Digitalisierung und Technisierung machen viele Dinge komplizierter, vor allem für ältere Leute. Außerdem machen sich die Folgen von mehr Übergewicht und weniger Bewegung bemerkbar.
Warum Männer mehr Probleme bekommen? Das liegt an einer Mischung aus mehr chronischen Krankheiten, einem riskanteren Lebensstil und weniger sozialer Unterstützung – oft auch, weil sich Wohn- und Familienstrukturen verändern.

Was Männer für eine bessere Gesundheit tun können

Wer als Mann gesund bleiben will, sollte sich regelmäßig bewegen. Zweimal pro Woche Krafttraining – zum Beispiel Kniebeugen oder Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder Gewichten – sind besonders wichtig, vor allem im Alter. Zusätzlich werden 150 bis 300 Minuten Ausdauertraining pro Woche empfohlen, also Bewegung mit mittlerer Intensität. Das ist dann der Fall, wenn du beim Sport noch reden, aber nicht mehr singen kannst. Auch wenn Männer eher beim Training dabei sind, gilt das natürlich für alle.

Beim Essen sind Männer hingegen oft weniger einsichtig. Dabei ist gesunde Ernährung einfach: viel Gemüse, Vollkorn, mageres Fleisch oder andere Eiweißquellen, Obst und ein bisserl gesunde Fette. Dafür weniger Fett insgesamt, weniger Zucker und vor allem weniger Alkohol.
Wichtig für die Gesundheit sind auch gute Strategien gegen Stress, soziale Kontakte und Freundschaften, geistige Aktivitäten und Dinge, die dir persönlich wichtig sind und Sinn geben.

{title && {title} } red, {title && {title} } 07.11.2025, 20:51
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