Atemnot, Husten, Müdigkeit

Millionen betroffen – So erkennst du COPD rechtzeitig

Welt-COPD-Tag: COPD betrifft Millionen – oft, ohne dass Betroffene es wissen – und wirkt sich massiv auf Lebensqualität und Alltag aus.
Heute Life
18.11.2025, 12:29
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Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Atemwegserkrankung, unter der weltweit etwa 480 Millionen Menschen leiden, Tendenz steigend. Sie ist die dritthäufigste Todesursache. In Österreich sind zwischen 400.000 bis zu 800.000 Menschen von COPD betroffen. 1 von 10 der über-40-Jährigen hat eine klinisch-relevante COPD, die Häufigkeit steigt mit dem Alter.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege, bei der sich die Bronchien dauerhaft verengen. Typisch sind Symptome wie anhaltender Husten, Auswurf und Atemnot, die sich mit der Zeit verstärken. Häufigste Ursache ist langjähriges Rauchen, aber auch Luftverschmutzung, Feinstaub oder berufliche Schadstoffe können zur Entstehung beitragen.

Bei COPD entzünden sich die Atemwege dauerhaft, die Lunge verliert an Elastizität und es kommt zu einem sogenannten "Luftstau". Die Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber durch Medikamente, Rauchstopp, Atemtherapie und Bewegung deutlich gebremst werden.

Hohe Dunkelziffer und fehlendes Bewusstsein

Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung. Schätzungen zur Dunkelziffer bewegen sich europaweit um die 80 %. Der Zusammenhang von Rauchen und COPD ist in der Bevölkerung nicht ausreichend bekannt, obwohl bei 7 von 10 Betroffenen Tabakrauch für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich ist. Anfangssymptome werden oft nicht erkannt oder nicht ernst genommen. Anhaltende Erkältungssymptome oder der vermeintlich harmlose "Raucherhusten" können auf eine COPD hinweisen und sollten abgeklärt werden.

Frühe Diagnose entscheidend

Eine frühe Diagnose ist wichtig für den Krankheitsverlauf und eine wirksame Behandlung. Denn trotz Therapie kommt es bei vielen Patienten zu plötzlich eintretenden Verschlechterungen der Erkrankung, die häufig zu Krankenhausaufenthalten führen und mit einem dauerhaften Lungenschaden bzw. einer Beschleunigung des Krankheitsverlaufs verbunden sein können. Eine Studie an mehr als 15.000 im Krankenhaus aufgenommenen Patienten zeigte, dass 35 % innerhalb von 90 Tagen und 20 % innerhalb von 30 Tagen nach Entlassung wieder stationär aufgenommen wurden.

Finanzielle Belastung für die Gesellschaft

Neben der individuellen Belastung der Betroffenen ist COPD auch mit hohen Kosten verbunden. In der EU beispielsweise werden die direkten Gesamtkosten von Atemwegserkrankungen auf 6 % der gesamten jährlichen Gesundheitsversorgung geschätzt, wobei COPD 56 % (38,6 Mrd. EUR) der Gesamtkosten von Atemwegserkrankungen ausmacht. Dazu kommen indirekte Kosten wie Lohneinbußen der Betroffenen und der pflegenden Angehörigen, sowie von den Arbeitgebern getragene Kosten wie Fehlzeiten und krankheitsbedingte Ausfälle, Arbeitsunfähigkeit und verminderte Arbeitsleistung.

Frauen oft stärker betroffen

Frauen verlieren mehr gesunde Lebensjahre und verursachen höhere Gesundheitskosten im Zusammenhang mit COPD. Sie sind häufiger von schweren Stadien der COPD betroffen. Raucherinnen haben nicht nur eine um 50 % höhere Wahrscheinlichkeit, COPD zu entwickeln, als Männer, sie weisen auch einen erheblich stärkeren Rückgang der Lungenfunktion auf. Zudem haben Frauen ein erhöhtes Risiko für plötzliche, deutliche Verschlechterungen von Symptomen und ein höheres Risiko einer Krankenhausaufnahme aufgrund von COPD sowie ein höheres Risiko, an COPD zu sterben.

Eine Studie fand heraus, dass das Geschlecht die Wirksamkeit von Bronchodilatoren, inhalierten Kortikosteroiden und Kombinationstherapien beeinflusst. Frauen haben außerdem eine höhere Wahrscheinlichkeit, unerwünschte Nebenwirkungen zu erleiden. Sie haben größere Herausforderungen, Inhaler richtig zu benutzen, was negative Auswirkungen auf die Behandlung hat und die klinischen Ergebnisse beeinflusst.

Therapievielfalt wichtig

Neben der Reduzierung von Risikofaktoren wie Rauchen und einer frühzeitigen Diagnose sind maßgeschneiderte Therapien wichtig. Mehr Daten zu den unterschiedlichen Bedürfnissen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie neue Therapiekonzepte wie Biologika sind Puzzlesteine, um die Herausforderungen der COPD zu meistern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.11.2025, 12:30, 18.11.2025, 12:29
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