Die nächste Erschütterung im SOS-Kinderdorf: Nach einem neuen Fall aus Oberösterreich hat die Organisation am Standort Altmünster Konsequenzen gezogen. Die aktuelle Standortleitung wurde bereits am 16. Oktober vorübergehend freigestellt, eine interne Prüfung läuft.
Ein bislang nicht bekannter Betroffener hatte sich beim ORF gemeldet und berichtet, in den 1980er- und 1990er-Jahren wiederholt "körperlichen Übergriffen, entwürdigenden Situationen und mangelnder Reaktion auf sexuelle Gewalt" ausgesetzt gewesen zu sein.
Die schwerwiegenden Vorwürfe richten sich gegen ehemalige Mitarbeiter, die bereits aus früheren Fällen bekannt sind. In mindestens drei Fällen wurden sie bereits im Opferschutzverfahren der Organisation anerkannt.
Die weniger gravierenden Anschuldigungen betreffen die aktuelle Standortleitung - hier geht es laut SOS-Kinderdorf um unsachgemäßen Umgangston und vereinzelte körperliche Übergriffe, jedoch keine sexuellen.
Man habe rasch reagiert: Die Freistellung der Leitung sei keine Vorverurteilung, sondern eine "Standardmaßnahme", um eine unabhängige Prüfung zu garantieren. Auch dem nun bekannt gewordenen Opfer wurde Unterstützung angeboten.
Die erschütternden Vorwürfe reichen Jahrzehnte zurück - doch sie holen die Kinderhilfsorganisation auch heute noch mit voller Wucht ein.