Teamchef musste gehen

Neue Details über Red-Bull-Aus von Horner sickern durch

Christian Horner ist als Teamchef von Red Bull Geschichte. Nun sickerten neue Details über das Aus des Briten beim Formel-1-Rennstall durch.
Sport Heute
12.07.2025, 23:15
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20 Jahre führte Horner die Geschickte des Teams aus Milton Keynes, unter ihm holte Red Bull acht Fahrer-WM-Titel und sechsmal die Konstrukteurswertung, gewann 124 Grands Prix. Doch nun musste der 51-Jährige seinen Hut nehmen. Am Mittwoch wurde die Absetzung des Briten als Teamchef von Red Bull und von weiteren Posten innerhalb des Formel-1-Programms des Energydrink-Imperiums bekannt. An einer Auflösung des bis 2030 laufenden Vertrags werde gearbeitet.

Horner wurde letztendlich die sportliche Talfahrt der letzten Monate zum Verhängnis. 2023 gewann der Rennstall noch 21 von 22 Saisonrennen, 2024 war die Abwärtsspirale erkennbar, Star-Fahrer Max Verstappen holte sich trotzdem noch den Fahrer-WM-Titel, doch in der laufenden Saison hinken die Bullen hinterher. Und schlimmer noch: der Abgang des Niederländers zu Mercedes droht. Mittels Ausstiegsklausel, die in der Sommerpause greifen könnte, sollte Verstappen nicht unter den Top Drei der WM-Wertung liegen – aktuell ist der 27-Jährige genau Dritter. Hinzu kommt Horners umstrittener Führungsstil – wichtige Figuren im Team, allen voran Star-Designer Adrian Newey, Sportdirektor Jonathan Wheatley oder Rob Marshall, verließen den Rennstall zuletzt. Außerdem stehen weiter die Belästigungsvorwürfe einer engen Mitarbeiterin gegen den britischen Teamchef im Raum. Horner wurde zwar in zwei internen Untersuchungen freigesprochen, der Image-Schade schwebt nach wie vor über dem Team.

Schon bevor diese Vorwürfe vor gut einem Jahr bekannt wurden, wollte Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff den Teamchef absetzen. Damals stützte ihn noch der thailändische Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya. Horner hatte nach dem Tod von Unternehmensgründer Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 die Nähe zum 74-Jährigen gesucht, nach mehr Macht im Konzern gestrebt. Damals brach ein Machtkampf im Energydrink-Imperium aus, mit Mintzlaff, Berater Helmut Marko, Mark Mateschitz und Verstappen auf der einen Seite, sowie Yoovidhya und Horner auf der anderen Seite. 2024 stand rund um das Rennen in Saudi Arabien Markos Suspendierung im Raum. Nun ließ auch Yoovidhya Horner fallen.

Neue Details sickern durch

Einige Tage nach dem Formel-1-Knall sickerten nun weitere Details durch. Mintzlaff, das war bereits bekannt, ist der "Drahtzieher" hinter der Horner-Absetzung, laut "Bild" habe der Deutsche die Konzerneigentümer Mateschitz und Yoovidhya am Rande des Red-Bull-Heimrennens in Spielberg darüber informiert, dass er Horner absetzen wolle. Damals sei auch Marko bei dem Treffen dabei gewesen.

Die endgültige Entscheidung sei dann am Montag in einem virtuellen Meeting gefallen. Mintzlaff habe erklärt, Horner am Tag darauf freistellen zu wollen, die beiden Eigentümer stimmten zu. Am Dienstag seien Mintzlaff und Marko dann in einem Londoner Hotel mit Horner zusammengetroffen, teilten dem 51-Jährigen seine Beurlaubung mit. Dies habe den Briten kalt erwischt.

Obwohl Horner auch in seiner Abschiedsrede in der Red-Bull-Fabrik am Mittwochvormittag von einem "Schock" sprach und Tränen vergoss, dürfte die Absetzung auch für ihn nicht ganz überraschend kommen. Denn Horner habe am 2. Juli, vor dem Grand Prix von Silverstone, ein traditionelles Tontaubenschießen auf seinem Grundstütz veranstaltet. Yoovidhya sei eingeladen gewesen, erschien aber nicht. Genauso wie Verstappen, der sich demnach mit Magenbeschwerden habe entschuldigen lassen. Vater Jos Verstappen, seit gut eineinhalb Jahren ein lauter Horner-Kritiker, war nach dem Grand Prix in Silverstone dabei beobachtet worden, wie er dem Teamchef die Meinung geigte – der Anfang vom Ende...

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