Frisches Geld gibt es nun für zahlreiche Schulen in Österreich. Denn mit dem kommenden Jahr soll der neue Chancenbonus für die heimischen Bildungseinrichtungen starten, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) am Freitag in einer Pressekonferenz informierte.
Konkret wird es für 400 Schulen ganze 65 Millionen Euro jährlich geben. Die Bereitstellung der Mittel werde dabei mit der Schulentwicklung einhergehen: "Jene, die besonders gefordert sind aufgrund von Daten, die uns vorliegen", werden die Förderung erhalten, so Wiederkehr.
Festgemacht werde das an der sogenannten "Sozioökonomische Ausgangslage von Schulen (SÖL)". Die SÖL einer Schule basiert auf 3 Komponenten: Bildungsstand, ökonomischer & sozialer Hintergrund, Migration & Sprache. Je höher die sozioökonomische Ausgangslage einer Schule ist, desto günstiger sind die Bedingungen für den Bildungserfolg der Schüler.
Vom Chancenbonus profitieren alle Schulstandorte in der Kategorie "SÖL1" und ein großer Teil von jenen in der Kategorie "SÖL2". Insgesamt betroffen davon sind ganze 112.000 Schüler in Österreich.
Ein Schwerpunkt der Unterstützung liegt zudem auf Volksschulen – sie machen 244 von den 400 geförderten Standorten aus. Der Rest (156) entfällt auf Mittelschulen. Die meiste Förderungen gibt es außerdem in der Stadt Wien – 227 Bildungseinrichtungen werden in der Bundeshauptstadt gefördert.
Im Rahmen des Chancenbonus-Programms werden bis zu 800 Vollzeitäquivalente zur Verfügung gestellt, wobei die Schulen autonom zwischen Lehrer, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter und Sozialpädagogen auswählen können. Die Anzahl der Planstellen je Schule ist von der Schulart und der Zahl der Schüler abhängig. Wiederkehr betonte, dass es jeweils zwischen 1 und 7 Vollzeitäquivalente geben werde.
"Mit dem Chancenbonus gelingt ein weiterer großer Schritt in unserer Aufholjagd. Wir lösen damit ein Versprechen ein und investieren trotz Budgetknappheit in die Schulen, die es am dringendsten brauchen. Damit stärken wir weiter die Chancengerechtigkeit. Unser Ziel ist, dass die Potenziale der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen – und nicht mehr der Bildungshintergrund der Eltern", betonte Bildungsminister Wiederkehr.