Ab Mitte November können Privateigentümer wieder Förderungen für Heizungs- und Sanierungsmaßnahmen beantragen. Der Bund stellt dafür jährlich 360 Millionen Euro zur Verfügung – bis 2030 also insgesamt 1,8 Milliarden Euro.
Gefördert werden Erneuerungs-Maßnahmen wie der Austausch alter Öl- oder Gasheizungen gegen Wärmepumpen, Fernwärme oder Pelletheizungen. Zudem zählen thermische Sanierungen wie Dämmung, Fenstertausch oder Fassadenerneuerung dazu.
Einkommensschwache Bewohner von Ein- oder Zweifamilienhäusern bzw. Reihenhäuser können so bis zu 100 Prozent der anrechenbaren Invesititonskosten rückerstattet bekommen.
"Dieser Zuschuss variiert je nach verwendetem Heizungssystem zwischen € 25.383,- (Luft/Wasser/Wärmepumpe) und € 37.252,- (Sole/Wasser bzw. Wasser/Wasserwärmepumpe) und setzt sich aus Landes-, Bundes- und Zusatzförderung aus Bundesmitteln zusammen", heißt es von der NÖ-Landesregierung.
Zur Förderung berechtigt sind laut NÖ-Landesregierung "Natürliche Personen mit Hauptwohnsitz, die Eigentümer des zu fördernden Gebäudes sind."
Wichtig: Gefördert werden nur Vorhaben, die ab dem 3. Oktober 2025 gestartet wurden. Die Antragstellung erfolgt online, Voraussetzung ist ein Energieberatungsprotokoll, etwa von der Energieberatung Niederösterreich. Nach der Registrierung haben Antragsteller neun Monate Zeit für die vollständige Einreichung.
Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip "First Come, First Served" – wer zuerst einreicht, hat eher Chancen auf Zuschüsse aus dem prallen Fördertopf. Das Förder-Angebot gilt, solange das Budget reicht.
Niederösterreich liegt im Heizungswettkampf vorne: Erstmals gibt es mehr Pelletheizungen (61.000) als Ölkessel (59.800) im Bundesland. Allein seit 2021 seien rund 19.500 neue Pelletanlagen installiert worden.
Chef der Energie- und Umweltagentur des Landes, Herbert Greisberger, sagt laut "ORF NÖ": "Unsere Energieberatung informiert umfassend über die geänderten Bedingungen und hilft bei der Antragstellung. Es ist uns wichtig, dass niemand aufgrund der neuen Regeln den Überblick verliert."
Auf politischer Bühne gibt’s Lob und Kritik gleichermaßen: NÖ-Präsident Kari Ochsner von der Industriellenvereinigung nennt das neue System einen "positiven Impuls" und begrüßt die Heiztauschprämie ausdrücklich. Dafür kritisiert FP-Energiesprecher Axel Kassegger die Reform als "Steuergeldverschwendung". Grünen-Umweltsprecher Lukas Hammer hingegen wirft dem Vorhaben einen "Kahlschlag bei Umweltförderungen" vor.
Umwelt- und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig von der Volkspartei: "Die Zeiten überhöhter Klimaförderungen sind vorbei. Mit einem fixen Jahresbudget werden Fördermittel gerechter verteilt und Förderstopps mitten im Jahr verhindert." Das Ziel sei, jährlich mehr als 30.000 fossile Heizungen zu ersetzen und 270.000 Tonnen CO₂ einzusparen.
Um Hausbesitzer zu unterstützen, bietet die Energie- und Umweltagentur NÖ kostenlose Online-Sprechtage am 14. und 28. Oktober an.