Half Krebskranker bei Umzug

Neues Mietwagen-Opfer sauer: "Laufend Abbuchungen"

Wolfgang W. mietete einen Umzugswagen der Firma 123-Transporter. Danach wurden ihm über Monate mehrfach unbegründet Summen abgebucht.
Victoria Carina  Frühwirth
16.10.2025, 08:00
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Wolfgang W. mietete am 19. Juli einen Umzugswagen der Firma "123-Transporter", um seiner krebskranken Tochter beim Übersiedeln zu helfen. Noch am Rückweg erschien auf seinem Handy eine E-Mail: eine Sonderrechnung von 123-Transporter.

Unheil nahm seinen Lauf

Kurz darauf bemerkte W. drei Abbuchungen von seiner Kreditkarte, jeweils 295 Euro wegen "Rauchens im Fahrzeug". Wie Wolfgang W. gegenüber "Heute" beteuert, raucht er nicht, ebenso wenig der Zweitfahrer, mit dem er den Wagen gemeinsam ausborgte.

Wolfgang W. legte Einspruch gegen die Abbuchungen ein. Weil er befürchtete, dass die Firma erneut Geld abbuchen könnte, ließ der 63-Jährige seine bestehende Kreditkarte für zukünftige Abbuchungen sperren und tauschte sie gegen eine neue Karte mit neuer Kartennummer aus.

Seine Kreditkartenbank leitete eine Rückbuchung ein, die Gutschrift kam für W. nach mehreren Wochen im September. Seine Mühe lohnte sich, wie sich bald zeigte.

Deutsches Inkassobüro fordert Geld ein

Im September erhielt der Mödlinger nämlich neue Schreiben: diesmal drei Rechnungen über je 35 Euro, mit dem Hinweis auf eine fehlgeschlagene Zahlung! Kurz darauf meldete sich ein deutsches Inkassobüro und verlangte Geld von ihm.

Diese Rechnung über 35 Euro erhielt Wolfgang W.
Wolfgang W.

Der Künstler beschreibt die Situation so: "Ich habe meine Karte ja gesperrt, weil ich neuerliche Zugriffe von 123-Transporter präventiv vermeiden wollte. Und dann griff am 20. September 123-Transporter tatsächlich wieder auf meine gesperrte Karte zu! Die Firma wollte ihre Rücklastungsspesen bei mir abbuchen."

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Zu Bankspesen verdonnert

W.s Bankinstitut hätte die Zahlung aber abgelehnt und ihn wenige Stunden später über den gescheiterten Versuch von 123-Transporter informiert. W.: "Noch einmal später hab ich eine E-Mail von 123-Transporter bekommen, eine Zahlungserinnerung über 105 Euro. Darin stand, ich müsste Bankspesen zahlen, dreimal zu je 35 Euro. Und zwar 'aus Gründen des Scheiterns einer Zahlung aus Gründen beim Kunden', wie es in der E-Mail heißt."

Für den Betroffenen begann damit die nächste Runde im Kampf gegen die Abbuchungen. Er legte schriftlich Einspruch ein und machte deutlich, dass er der Firma nichts schulde. Er habe damals schließlich nicht im Auto geraucht und müsste deshalb weder Strafe noch Zinsen bezahlen. Die Situation belastete ihn weiter – ständig neue E-Mails, Mahnungen und Fristen.

Ortet System dahinter

W. spricht von enormem Aufwand: "Mein Gefühl zu dem allen? Diese Abzocke hat mir neben Geld auch viel Zeit und Mühe gestohlen. Ich habe sicher 50 Stunden investiert, dass ich Kontakt halte mit meiner Bank, dass ich alle Daueraufträge informiere und mein Online-Banking update, dass ich selbst recherchiere über diese Firma 123-Transporter und was dahintersteckt."

Und weiter: "Es ist mühsam. Zuerst wollte ich alles ignorieren, dann musste ich zahlen, und daraufhin wollte ich das Geld wieder zurückholen. Aber wegen dieser 1.000 Euro wollte ich mir noch keinen Anwalt holen. Die Summe, die zahlungswilligen Kunden – das ist alles kalkuliert!"

Das Unternehmen 123-Transporter konnte "Heute" für ein Statement nicht kontaktieren. Die Website der Kleintransporter-Vermittlungsfirma ist nicht erreichbar, E-Mails werden nicht bearbeitet, schreibt das Unternehmen an Kunden.

Der Gründer von 123-Transporter, Matthias P., gilt seit einigen Wochen als untergetaucht. Für den Geschäftsführer gilt die Unschuldsvermutung. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Veruntreuung.

{title && {title} } VF, {title && {title} } Akt. 16.10.2025, 11:11, 16.10.2025, 08:00
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