Pasta ist weit mehr als nur "Nudeln mit Sauce" – sie ist ein ganzes Universum aus Formen, Texturen und Traditionen. Kaum ein anderes Lebensmittel ist so vielseitig: mal schnell als Feierabend-Spaghetti, mal elegant als gefüllte Ravioli, mal rustikal als Ofengericht mit Rigatoni. Jede Pastasorte hat ihren eigenen Charakter. Dementsprechend gibt es für jedes Gericht die geeignete Pastasorte.
Von den Klassikern wie Spaghetti, Penne und Farfalle bis zu regionalen Spezialitäten wie Orecchiette oder Pici – wir zeigen dir, welche Pasta sich für welches Gericht am besten eignet.
Die klassischen Spaghetti sind die bekannteste Pasta. Sie harmonieren mit fast jeder Sauce – sei es à la Carbonara, Tomatensugo oder Pesto. Mehr:Diese Spaghetti sind 200-mal dünner als Haare
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Penne
Penne sind kurze, röhrenförmige Nudeln mit schräg abgeschnittenen Enden. Durch ihre Form und oft gerillte Oberfläche (es gibt sie aber auch glatt) halten sie Saucen besonders gut fest. Deshalb passen sie super zu kräftigen Ragùs, cremigen Tomatensaucen oder Ofengerichten wie Penne al forno. Auch in Nudelsalaten und Gemüsepfannen machen sie gute Figur.
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Rigatoni
Rigatoni sind – wie Penne – Röhrennudeln, aber sie unterscheiden sich ziemlich klar in Form und "Job" im Gericht: Rigatoni sind größer, breiter und kürzer. Sie haben gerade Enden und sind fast immer gerillt. Sie sind perfekt für sehr kräftige, stückige oder schwere Saucen (Ragù, Ofengerichte, viel Käse), weil sie viel Sauce innen aufnehmen und außen festhalten.
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Fusili
Fusilli sind spiralförmig gedrehte Nudeln, die aussehen wie kleine Korkenzieher. Genau diese Form macht sie so praktisch: In den Windungen bleibt Sauce besonders gut hängen. Fusilli eignen sich daher perfekt für Pasta mit Stückchen (Gemüse, Fleisch, Käse), aber auch für Nudelsalate, weil sie Dressing gut aufnehmen und schön "Biss" behalten.
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Tagliatelle
Tagliatelle sind lange, flache Bandnudeln – breiter als Spaghetti, aber schmaler als Pappardelle. Durch ihre samtige Oberfläche und die große "Angriffsfläche" schmiegen sie sich perfekt an sämige Saucen. Klassisch kommen sie aus Emilia-Romagna (Norditalien) und sind die traditionelle Begleitung zu Bolognese oder Pilzrahm, aber auch mit Butter, Salbei und Parmesan sind sie ein Hit.
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Orzo (Risoni, Kritharaki)
Orzo – auch Risoni oder Kritharaki genannt – sind winzige Nudeln in Reiskorn-Form. Genau deshalb wirken sie im Topf fast wie Risotto, sind aber viel schneller fertig. Orzo ist ein echtes Multitalent: in cremigen One-Pot-Gerichten, als Einlage in Suppen, in mediterranen Salaten oder als Beilage zu Gemüse, Fisch und Fleisch. In Griechenland landen Kritharaki oft als "Giouvetsi" im Ofen mit Tomaten und Feta, in Italien kommen Risoni gern in Minestrone oder Zitronen-Butter-Pfannen. Klein, aber ziemlich groß in Sachen Vielfalt.
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Pappardelle
Pappardelle sind breite, lange Bandnudeln – deutlich üppiger als Tagliatelle. Durch ihre große Fläche tragen sie schwere, kräftige Saucen besonders gut, etwa Wildragù, Pilzrahm oder geschmorte Tomaten mit viel Parmesan. Ursprünglich stammen sie aus der Toskana und wirken auf dem Teller immer ein bisschen "Sonntagessen": rustikal, saftig, luxuriös. Perfekt, wenn die Sauce der Star sein soll.
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Gnocchi
Gnocchi sind kleine, weiche Klößchen – meist aus Kartoffeln, Mehl und Ei – und gehören zwar nicht zur klassischen Pasta aus Hartweizengrieß, werden in Italien aber genauso serviert: mit Sauce und viel Liebe. Ihre zarte, leicht fluffige Konsistenz macht sie perfekt für cremige Begleiter wie Salbeibutter, Gorgonzola- oder Tomatensauce.
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Pipe rigate
Pipe rigate sind kurze, gebogene Röhrennudeln – ein bisschen wie kleine "Hörnchen" mit breiter Öffnung. "Rigate" heißt gerillt, und genau diese Rillen sind ihr Superpower: Sie halten dicke, stückige Saucen extrem gut fest. Deshalb sind Pipe rigate perfekt für kräftige Ragùs, Gemüse-Sugo oder Oberssaucen.
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Farfalle
Farfalle sind die berühmten "Schmetterlings-" oder "Mascherl"-Nudeln: in der Mitte zusammengezwickt, außen dünner. Genau dadurch haben sie einen spannenden Biss – die Ränder werden schneller weich, der Kern bleibt etwas fester. Farfalle sind echte Allrounder: Sie passen zu leichten Gemüsesaucen, cremigen Varianten, Pesto oder auch in Nudelsalate, weil sie Form und Struktur gut halten.
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Orecchiette
Orecchiette sind kleine, runde Nudeln, die wie winzige Öhrchen aussehen – daher der Name ("orecchio" = Ohr). Ihre leicht gewölbte Form ist kein Zufall: Sie fängt Sauce und kleine Zutaten perfekt ein. Aus Apulien stammend, sind sie klassisch mit Brokkoli bzw. Cime di rapa, Knoblauch und Olivenöl zu Hause, funktionieren aber genauso gut mit Tomatenragù oder cremigen Gemüsesaucen.
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Pici
Pici sind dicke, handgerollte Spaghetti aus der Toskana – rustikal, unperfekt und genau deshalb so charmant. Sie bestehen traditionell nur aus Mehl, Wasser und etwas Salz, haben eine leicht raue Oberfläche und dadurch richtig viel "Grip" für Sauce. Klassisch werden sie mit Knoblauch-Tomatensugo („all’aglione“), Wildragù oder einfach mit Olivenöl und Pecorino serviert. Pici schmecken bodenständig, sättigend und ein bisschen wie Nonna-Küche auf dem Land.
Am Ende zeigt sich: Pasta ist nicht einfach nur "Nudeln", sondern ein Baukastensystem für Geschmack. Spaghetti, Penne, Rigatoni, Fusilli, Tagliatelle oder Orecchiette – jede Form hat ihren eigenen Charakter. Diese Vielfalt macht Pasta so zeitlos. Wer die Unterschiede kennt, kocht nicht komplizierter – sondern einfach besser.