Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ist im Jahr 2025 deutlich gestiegen, wie jetzt eine Anfragebeantwortung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an die SPÖ zeigt.
Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden 787 Straftaten registriert. Zum Vergleich: 2024 wurden im selben Zeitraum 556 rechtsextreme Tathandlungen registriert – schon damals ein Rekordhoch (Jahreswert: 1.486).
Die Anzahl der rechtsextremen Delikte ist im ersten Halbjahr 2025 also um 41,5 Prozent angestiegen. Der Großteil der Täter sind zudem Männer (523; Frauen: 54).
Von den insgesamt 787 rechtsextremen Straftaten werden 21 als antisemitisch und elf als islamophob ausgewiesen. Einen deutlichen Anstieg gab es zudem beim Verbotsgesetz: von 577 auf 785 Straftaten.
Im Bundesländervergleich liegt die Bundeshauptstadt Wien mit 236 Straftaten an der Spitze. Dahinter befinden sich Oberösterreich (171) und Niederösterreich (103). Über ein Viertel (27 Prozent) der rechtsextremen Straftaten findet außerdem im Internet statt.
"Die aktuellen Zahlen unterstreichen einmal mehr die besorgniserregende Entwicklung der letzten Jahre. Wir haben ein Problem mit massiv steigendem Rechtsextremismus, online und auf der Straße. Besonders besorgniserregend ist, dass junge Menschen immer öfter Zielgruppe rechtsextremer Agitation sind", so Anfragestellerin und SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz, gegenüber der APA.
Sie fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket, das unter anderem auch Präventionsprogrammen in Schulen und Jugendeinrichtungen, verstärkter Unterstützung für Opfer, Strategien zur Bekämpfung von Hass im Netz sowie ein Aussteigerprogramm beinhaltet.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim nutzte die Anfragebeantwortung, um gegen die FPÖ Stimmung zu machen: "Unter Kickl wird die FPÖ immer extremer, rechtsextreme 'Einzelfälle' sind an der Tagesordnung. Kickl ist brandgefährlich für Österreich. Während die FPÖ hetzt und spaltet, schützen wir die Demokratie."
FPÖ-Linksextremismussprecher Sebastian Schwaighofer reagiert auf die Aussagen des Roten und nannte diese "brandgefährlich". "Wenn man uns vorwirft, extremistisch zu sein, die Demokratie und Menschen zu gefährden, dann ist das eine Wortwahl, die dazu aufstacheln könnte, auf illegale Weise gegen die FPÖ vorzugehen. Gerade jetzt wäre es die Pflicht verantwortungsvoller Politiker, auf Mäßigung und Zusammenhalt zu setzen – stattdessen setzt die SPÖ auf Feindbilde", so der Blaue.