Adelita Grijalva

Sie könnte die Freigabe der Epstein-Akten bewirken

Die Affäre um den Sexualstraftäter Epstein holt den US-Präsidenten erneut ein. Der Druck auf Donald Trump wird immer größer.
13.11.2025, 14:05
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US-Präsident Donald Trump sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, alle Akten zur Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein offenzulegen. Zuletzt zog er sich laut Berichten deshalb in den Situation Room zurück.

In der nächsten Woche ist dazu eine Abstimmung im Repräsentantenhaus geplant, wie der republikanische Vorsitzende der Parlamentskammer, Mike Johnson, vor Journalisten ankündigte. Demokraten in der Opposition, aber auch einige von Trumps Republikanern drängen seit Monaten darauf – und die Verbreitung bislang unveröffentlichter E-Mails gibt den Kritikern des Präsidenten neuen Auftrieb.

Stellen sich Republikaner gegen Trump?

Die E-Mail-Auszugs wurden kurz vor einer Sitzung des Repräsentantenhauses veröffentlicht, in der eine neue Demokratin als Abgeordnete vereidigt wurde. In ihrer anschließenden Rede sagte Adelita Grijalva, sie werde eine Petition unterzeichnen, mit der die Demokraten eine Abstimmung zur Offenlegung der Epstein-Akten erzwingen wollen. Mit Grijalva erreichten die Demokraten die nötige Schwelle von 218 Unterschriften.

Später kündigte Johnson, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Abstimmung für nächste Woche an. Auch unter den Republikanern gibt es einzelne Unterstützer dieser Petition. Es könnte daher sein, dass auch Abgeordnete der Trump-Partei dafür stimmen und so den Demokraten in der Opposition zu einer Mehrheit verhelfen.

Epstein-Files: Darum geht's

Der einflussreiche US-Multimillionär Epstein hatte über viele Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Dabei verging er sich auch selbst an seinen Opfern. Nach seiner Festnahme und Verurteilung als Straftäter starb der Finanzier aus New York 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt.

Epsteins plötzlicher Tod und seine breiten Kontakte in die amerikanische High Society lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Vor seiner Festnahme waren Prominente und Milliardäre bei ihm ein und aus gegangen – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Zu dem Fallkomplex gibt es umfangreiche Akten, aus denen bislang nur Auszüge bekannt sind.

Im Wahlkampf versprach Trump, die Epstein-Akten vollständig offenzulegen. Dieses Versprechen hat er seit seinem Amtsantritt im Jänner jedoch nicht eingelöst, sondern er spricht mittlerweile von einem "Schwindel" und behauptete zeitweise auch, dass keine Liste der möglichen Mittäter Epsteins existiere.

Wegen des Shutdowns – des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte infolge des Haushaltsstreits – tagte das Repräsentantenhaus viele Wochen lang nicht. Doch jetzt scheint die Blockade zumindest vorübergehend gelöst – und der Fall Epstein holt den US-Präsidenten mit einem Schlag wieder ein.

Das wurde zuletzt öffentlich gemacht

Demokraten im US-Kongress veröffentlichten am Mittwoch drei E-Mail-Auszüge, die aus dem Nachlass Epsteins stammen sollen und bisher nicht publik gemacht worden waren. Das Weiße Haus sprach auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur von Verleumdung und Falschdarstellung durch eine selektive Auswahl von E-Mails. Dass deren eigentlicher Inhalt falsch sei, behauptete die Regierungszentrale nicht. Später veröffentlichten die Republikaner rund 20.000 Seiten Mailverkehr aus Epsteins Nachlass.

Die Sprecherin der US-Regierung, Karoline Leavitt, betonte in ihrer Stellungnahme, es handle sich um böswillige Versuche, von den Erfolgen Trumps abzulenken. Jeder US-Amerikaner mit gesundem Menschenverstand könne den Schwindel durchschauen.

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