Wirbel um ESC-Sieger

Viele Top-Politiker schweigen zu Israel-Sager von JJ

Fünf Tage lang war ESC-Sieger JJ der neue Nationalheld. Jetzt schoss er sich mit Anti-Israel-Aussagen ins Abseits. Die Politik geht auf Distanz.
Newsdesk Heute
23.05.2025, 07:31
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Ein Interview in der spanischen Zeitung "El País" könnte das Ende der kurzen Karriere von JJ bedeuten. "Ich würde mir wünschen, dass der ESC nächstes Jahr in Wien stattfindet, ohne Israel", sagte er dort.

Er sei "sehr enttäuscht, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt". Und der 24-Jährige verglich Israel indirekt mit Russland: "Beide sind Angreifer." Auf einen Sturm der Entrüstung folgte eine – halbherzige – Entschuldigung: "Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden", richtete der Countertenor aus.

"Braucht dringend Geschichtslektion"

Und was sagt Österreichs Politik, die JJ tagelang zu Füßen gelegen war, Selfie im Kanzleramt inklusive? Der Bundespräsident will sich nicht äußern. Kanzler Stocker schickt Staatssekretär Pröll vor, der den "Antisemitismus" ebenso wie Außenministerin Meinl-Reisinger verurteilt.

Kulturminister Babler meint nur: "Die Teilnahme Israels am ESC ist alleinige Entscheidung der EBU." Klare Worte findet NÖ-Chefin Mikl-Leitner: "Wer Israel ausschließen will und mit Russland in einen Topf wirft, braucht keine Bühne, sondern dringend eine Geschichtslektion."

"Aussagen Privatmeinung"

Nach einer Schockstarre nach den Aussagen von SongContest-Sieger JJ reagierte der ORF auf den Eklat: "JJs Aussagen geben seine Privatmeinung wieder und stehen in keinem Zusammenhang mit dem ORF. Für den ORF stehen beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund", teilte der Sender schriftlich mit.

Die Europäische Rundfunkunion EBU als Veranstalter habe "eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennen. Sie ist die einzige Instanz, die über die Teilnahme oder den Ausschluss von Ländern entscheidet", so die Stellungnahme.

Auch die EBU selbst äußerte sich zum Vorfall: Es sei nicht ihre Rolle, Konflikte miteinander zu vergleichen. "Wir alle streben danach, den Eurovision Song Contest positiv und inklusiv zu gestalten und die Welt so zu zeigen, wie sie sein könnte – und nicht, wie sie notwendigerweise ist."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.05.2025, 08:45, 23.05.2025, 07:31