Prognose aus Brüssel

Wachstum: Nur zwei Länder stehen schlechter da als wir

Wirtschaftswachstum, Schulden, Teuerung – laut aktuellen Zahlen der EU-Kommission hat hier Österreich teils erheblichen Verbesserungsbedarf.
Team Wirtschaft
17.11.2025, 21:35
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Österreich tritt bei der Wirtschaftsentwicklung weiter auf der Stelle und wird auch 2026 zu den Schlusslichtern in der EU zählen. Das lässt die am Montag in Brüssel präsentierte Herbstprognose der EU-Kommission befürchten, wonach die heimische Wirtschaft im kommenden Jahr gerade einmal um 0,9 Prozent zulegen kann.

Nur Irland und Italien stehen schlechter da

Schlechter schneiden nur noch Irland mit 0,2 Prozent und Italien mit 0,8 Prozent ab. Am anderen Ende der Skala liegt Malta mit 3,8 Prozent, dicht gefolgt von Polen mit 3,5 Prozent. Für die gesamte EU sagt die Kommission für 2026 ein Plus von 1,4 Prozent voraus, für die Eurozone 1,2. Auch der Blick auf die anderen Jahre ist wenig berauschend: Für heuer erwartet Brüssel für Österreich gerade einmal 0,3 Prozent Wachstum, für 2027 dann 1,2 Prozent.

Budget bleibt ein Sorgenkind

Während Österreich beim Wachstum schwächelt, bleibt auch das Budget ein Sorgenkind. Das Defizit steigt heuer auf 4,4 Prozent der Wirtschaftsleistung und liegt damit deutlich über der Maastricht-Grenze von 3,0 Prozent. 2026 soll es zwar leicht auf 4,1 Prozent sinken, 2027 aber wieder auf 4,3 Prozent klettern. Zum Vergleich: Im EU-Schnitt liegt das Defizit heuer bei 3,3 Prozent, für die Folgejahre 2026 und 2027 werden jeweils 3,4 Prozent erwartet.

Auch weitere Länder scheitern an der 3-Prozent-Marke

Österreich ist mit den schlechten Zahlen nicht allein: Auch Deutschland, Belgien, Estland, Lettland, Frankreich, die Slowakei, Finnland, Ungarn, Polen und Rumänien sollen 2026 die 3-Prozent-Marke verfehlen. Die EU-Kommission will bereits nächste Woche im Rahmen des sogenannten Herbstpakets neue wirtschafts- und budgetpolitische Empfehlungen vorlegen – auf Österreich wird wegen des laufenden Defizitverfahrens besonders genau geschaut.

Teuerung fällt weiterhin deutlich zu hoch aus

Ebenfalls ganz klar fällt Österreich beim Thema Teuerung aus dem Rahmen. Für 2025 rechnet die Kommission mit einer Inflationsrate von 3,5 Prozent und damit deutlich mehr als im EU-Schnitt mit 2,5 Prozent bzw. im Euroraum mit 2,1 Prozent. 2026 soll die Inflation in Österreich auf 2,4 und 2027 auf 2,2 Prozent zurückgehen. Im Euroraum dürfte die Teuerung hingegen bereits 2026 mit 1,9 Prozent das Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent praktisch erreichen und danach bei diesem Wert verharren. Für die gesamte EU werden für nächstes Jahr 2,1 Prozent und im Jahr darauf 2,2 Prozent erwartet.

Zumindest EU-Wachstum stärker als erwartet

Die Kommission zeichnet für die EU insgesamt ein Bild moderaten, aber stabilen Wachstums. In den ersten drei Quartalen 2025 sei die Wirtschaft jedenfalls stärker gewachsen als erwartet.

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