Es ist wieder Fashion-Week-Zeit – und die bringt in dieser Saison einige Neuerungen. Allerdings nicht nur in New York und Paris, sondern auch in Wien. Die wichtigen Namen der Saison, Comebacks und wie die Mode sich wandelt.
Die Luxusbranche hat derzeit mit einem Rückgang der Verbraucherausgaben zu kämpfen. Dies löste eine Welle von Wechseln in den Führungsetagen und bei den Kreativdirektoren großer Modehäuser aus. Die Instabilität der Branche ist förmlich spürbar.
An erster Stelle steht auch heuer wieder die New York Fashion Week, bei der vom 11. bis 16. September über 60 Marken ihre neuen Kollektionen enthüllen. Dennoch werden gleich zwei der einflussreichsten Designer fehlen. Während Marc Jacobs seine neue Frühjahr/Sommer-Kollektion bereits im Juli in der New York Public Library präsentierte, veranstaltete Ralph Lauren ausgerechnet einen Tag vorm Start der Modewoche eine private Show in seinem Studio. Andere sind längst nach Paris abgewandert. Ganz so, als wollten sie die New York Fashion Week boykottieren.
Das sorgt unter Fachleuten für Bedenken hinsichtlich der Relevanz und Reichweite von New Yorks größtem Modeevent. Und diese kommen nicht von ungefähr. Schon länger gibt es Forderungen nach einer Reform der NYFW. Jetzt soll das Council of Fashion Designers of America (CFDA) der Modewoche eine neue Dynamik einhauchen. Das Ziel: die physische und digitale Präsenz der New Yorker Modewoche zu erweitern.
Zudem gab es zuletzt keinen zentralen Veranstaltungsort mehr. Die Shows waren über die ganze Stadt verteilt. Das soll sich wieder ändern. Eine der einschneidendsten Änderungen könnte jedoch sein, dass die NYFW nur noch einmal im Jahr - im September - stattfindet, anstatt auch im Februar. Einen solchen Schritt würden große Labels jedoch vermutlich nicht befürworten.
Ab kommenden Montag dreht sich auch in Wien wieder alles um die Mode. Die Vienna Fashion Week ist mit einem großangelegten Relaunch zurück – nachdem Ansehen und Programm zuletzt stark abgebaut hatten.
Statt in einem Zelt vor der Wiener MuseumsQuartier versammelt sich die heimische Modeszene künftig in der neuen Location Halle E+G. Auf dem Laufsteg werden rund 40 Designer und Newcomer ihre Kollektionen präsentieren. Darunter Namen wie Sabine Karner, Pitour, Roee oder Nicolas Dudek. Verschiedene Fashion Talks sollen dem Ganzen zudem mehr Biss geben.
Zurück in internationalen Gefilden, dort werden gleich 15 Designer mit ihren Ready-to-Wear-Shows debütieren - und damit ein neues Fashion-Zeitalter einläuten. Darunter bekannte Gesichter, aber auch neue Talente, denen durch die jüngsten Umstrukturierungen ein Aufstieg ermöglicht wird. So wie relativ unbekannte Persönlichkeiten wie Nicholas Aburn bei Area, aber auch Schatten, die bisher nur hinter den Kulissen geschuftet haben, wie Dario Vitale bei Versace. In Mailand werden zudem die Debüts von Louise Trotter für Bottega Venetta, Simone Belotti für Jil Sander und Demna für Gucci erwartet.
Den Abschluss bildet von 29. September bis 7. Oktober die Pariser Fashion Week, hier werden die meisten Debüts bereits sehnsüchtig erwartet. Matthieu Blazy wird als neuer künstlerischer Leiter von Chanel anwesend sein, Jonathan Anderson präsentiert seine erste Kollektion für Dior, Pier Paolo Piccioli ist der neue Chefdesigner von Balenciaga und Mark Howard Thomas für Carven. Weiter geht's mit Jack McCollough und Lazaro Hernandez für Loewe, Miguel Castro Freitas für Mugler, Michael Rider für Celine sowie Glenn Martens für Maison Margiela, der schon im Juli sein Können unter Beweis stellte. Zudem macht Jean Paul Gaultier Schluss mit seinen Gastdesignern, seit April ist Duran Lantink der neue ständige Kreativdirektor des Modehauses.