Günther Jauchs "Wer wird Millionär?" wird am 3. September 25 Jahre alt. Seit der Erstausstrahlung haben nur zwölf Kandidaten in regulären Ausgaben alle 15 Quizfragen richtig beantwortet und die Million eingesackt. Was ist inzwischen aus ihnen geworden?
Der Uni-Geschichtsprofessor Eckhard Freise gewann als erster Kandidat die Million, damals noch in D-Mark. Vom Geld ist aber schon innerhalb eines Jahres nichts mehr übrig geblieben. "Zu einem erheblichen Anteil haben wir es in unsere Doppelhaushälfte investiert. Einen weiteren erheblichen Anteil haben wir gespendet. Den Rest haben wir für Bücher, Geschenke und Reisen ausgegeben", erzählte er RTL. Freise sei der TV-Sendung bis heute als Telefonjoker treu geblieben, schreibt Kino.de.
Auch Marlene Grabherr gewann eine Million D-Mark. Doch das Geld war schnell weg. Nachdem sich die arbeitslose Bürokauffrau diverse Sportwagen und ein Grundstück mit Fertighaus geleistet hatte, soll sie zunehmend auch Darlehen an Freunde und Verwandte vergeben haben.
Am Ende ihres Lebens konnte sich Marlene Grabherr nicht einmal mehr eine dringend notwendige Zahnerneuerung leisten. "Mein Mann und ich müssen sehen, wie wir über die Runden kommen", sagte sie einst der "Bild"-Zeitung. Im Herbst 2013 starb Grabherr mit nur 60 Jahren.
Der damals 24-Jährige war Musik- und Philosophiestudent, lebte vom Kindergeld – am Schluss der Sendung bekam Gerhard Krammer als erster Kandidat sein Preisgeld in Euro ausgezahlt.
Allerdings lautete die finale Frage: "Welcher berühmte Schriftsteller erbaute als diplomierter Architekt ein Freibad in Zürich?" Die Antwort wusste er nicht, aber er tippte richtig: "Das ist Max Frisch. Ich weiß zwar nicht, dass er ein Freibad in Zürich gebaut hat, aber ich weiß, dass er Schweizer und Architekt war", meinte er. Nach dem Gewinn kaufte Krammer sich unter anderem eine Eigentumswohnung und legte laut "Bild" das restliche Vermögen mit "größtmöglicher Sicherheit und monatlicher Rente" an und wurde "Privatier".
Die Assistenzärztin aus Baden-Württemberg knackte die Millionenfrage und verwirklichte ihren Traum von einer eigenen Praxis. Ihren sieben Jahre alten Ford Ka behielt sie damals. "Obwohl der schon 150.000 Kilometer runter hat. Lediglich ein paar neue Reifen wird er bekommen", sagte sie. Seither ist es ruhig um Wienströer. Presseanfragen zu ihrer Teilnahme bei "Wer wird Millionär?" möchte sie heute nicht mehr beantworten.
Der Aufzugmonteur Stefan Lang aus Darmstadt nutzte seine Million, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Der zweifache Vater begann ein Studium (Lehramt auf Sport und Geschichte) und erfüllte sich danach einen Traum und nahm am Triathlon-Wettbewerb "Ironman" teil.
Der damals 27-Jährige aus Marburg beendete sein Studium (Anglistik, Medienwissenschaften und Informatik), kaufte das Haus seiner Eltern sowie ein neues Auto. Mit dem Rest der Million füllte Timur Hahn sein Sparbuch.
Nach drei Jahren und zehn Monaten gab es mit Ralf Schnoor wieder einen Gewinner. Der Café-Besitzer aus Hannover erhöhte die Löhne seiner Angestellten und legte einen großen Teil des Geldes an. Bis 2022 war er hin und wieder in TV-Quizsendungen zu sehen. In seinem "Café K" findet regelmäßig ein "Table Quiz" statt.
Der Pokerspieler aus München nutzte seinen Gewinn, um sich als professioneller Spieler zu etablieren. Monate später war er bei der Pokerturnierreihe "World Series of Poker" in Las Vegas am Start. Inzwischen soll Sebastian Langrock bei Poker-Turnieren bis heute mehr als 750.000 Euro erspielt haben.
Der Gastronom aus Hannover blieb in seinem Beruf, betrieb weiter das "Forsthaus Finkenborn" in Hameln. 2020 musste er jedoch Insolvenz anmelden. Heute hat das Restaurant einen neuen Eigentümer und Thorsten Fischer ist der Pächter des Lokals.
Der studierte Psychologe und Doktorand aus Münster hat seinen Gewinn investiert. Er kaufte ein Party-Schiff, das für Hochzeiten oder Firmenfeiern zu mieten ist. Die "MS Günther" wurde vom Moderator Günther Jauch persönlich getauft. Für den Rest des Geldes kaufte Leon Windscheid ein Haus in Münster. 2017 erschien sein Buch "Das Geheimnis der Psyche – Wie man bei Günther Jauch eine Million gewinnt und andere Wege, die Nerven zu behalten".
Der Jurist aus Hamburg spielte im Keller seines Hauses jahrelang die Sendung detailgetreu nach. Nach eigenen Angaben "keine einzige Folge verpasst" – die Erfahrung zahlte sich aus. Mit seiner Million geht Jan Stroh immer wieder auf Reisen. Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, sei auf seinem Instagram-Account zu sehen, dass er sich bis heute coole Reisen um die Welt leistet.
Der Besitzer einer Saft- und Smoothiebar in Köln ist bisher der letzte Millionär in der Sendung. Ronald Tenholte hatte sich wenige Monate zuvor verlobt und verriet nach dem Gewinn gegenüber der "Bild": "Als ich 16.000 Euro gewonnen hatte, war es klar, dass ich die Hochzeit bezahlen konnte. Da habe ich nur noch gedacht, was kannst du noch gewinnen, und nicht, wie viel kannst du noch verlieren." Seine Saftbar hat er seit 2022 nicht mehr.