"Keine abstrakte Bedrohung"

Wetter spielt verrückt – jetzt sterben immer mehr Tiere

Erst knochentrocken, dann Land unter: OÖ wird immer öfter zum Schauplatz von Wetter-Extremen – mit dramatischen Folgen für Mensch, Tier und Umwelt.
Oberösterreich Heute
11.07.2025, 05:00
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Zuerst Dürre, später Starkregen: Oberösterreich steckt in der Wetter-Achterbahn. Ausgetrocknete Flussläufe, qualvoll verendete Fische, danach Überschwemmungen – die Klimakrise ist mitten im Land angekommen.

Tausende Fische verendet

"Die hohen Temperaturen in Verbindung mit sehr geringen Abflüssen haben dazu geführt, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser drastisch gesunken ist", erklärt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Für viele Fischarten bedeutete dies akute Lebensgefahr oder gar den Tod."

Eindrücklich zeigte das zuletzt ein Fall in Linz: Der sinkende Wasserstand des Jaukerbachs im Stadtteil Kleinmünchen wurde den Tieren zum Verhängnis. Die verbliebene Flüssigkeit heizte sich stark auf – Tausende Fische verendeten qualvoll im heißen Wasser.

Maßnahmen gegen Extrem-Wetter

"Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung mehr. Er verändert unsere Flüsse, unsere Lebensräume und unsere Wasserversorgung – hier und jetzt", stellt Kaineder klar. Auf diese Realität müsse das Land "mit gezielten Maßnahmen" reagieren.

„Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung mehr.“
Stefan KainederLandesrat (Grüne)

Mit Renaturierungen, Begrünungen und gezielten Pflanzungen soll verhindert werden, dass Flüsse im Sommer zur Fischfalle werden. Gleichzeitig wird aufgerüstet: Rückhaltebecken, Dämme und Frühwarnsysteme sollen vor der nächsten Wasserflut schützen.

"Zu viel Wasser und zu wenig Wasser schließen sich nicht aus"

Auch beim Trinkwasser müsse laut Kaineder jetzt vorgesorgt werden: Quellschutz, Netz-Ausbau und moderne Überwachung stehen ganz oben auf der To-do-Liste. Denn die Lage ist ernst: Sinkende Spiegel, teils ausgetrocknete Flussabschnitte und vermehrt Hochwasser durch Starkregen setzen der Wasserversorgung zu.

In Regionen wie dem Innviertel zeigen sich die Auswirkungen besonders drastisch: Dort trocknen ganze Gewässerabschnitte regelmäßig aus. In alpinen Lagen wie bei der Traun oder der Enns puffert zwar noch die Schneeschmelze – aber auch hier droht mit schneearmen Wintern der Kollaps. "Zu viel Wasser und zu wenig Wasser schließen sich nicht aus", bringt es Daniela König, Direktorin der Abteilung Umwelt und Wasserwirtschaft des Landes auf den Punkt.

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