"Heute"-Leser Manuel* (Name von der Redaktion geändert) beklagte kürzlich ein akutes Haut-Problem. Eine Lösung musste für ihn schnell her, also verzichtete der 27-Jährige auf monatelanges Warten auf einen Kassentermin.
Bei einem Wahlarzt in Wien befand sich der Angestellte zwar in besten Händen, doch nach der Behandlung kam der Ärger. Grund dafür ist die ÖGK.
Für die Behandlung blätterte der 27-jährige Wiener 190 Euro hin – gut investiertes Geld, schließlich stellte sich durch die richtige Behandlung rasch Besserung des gesundheitlichen Problems ein.
Um zumindest einen Teil der gezahlten Summe von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zurückzubekommen, reichte der 27-Jährige jedoch seine Rechnung online ein. Das Resultat war dann eher ernüchternd: Lediglich 6,60 Euro bekommt Manuel von der ÖGK erstattet. "Zumindest dieser Betrag langte rasch ein."
Für den langjährigen Angestellten ist diese Nachricht "wie ein Hohn". Er schildert: "Jeden Monat zahlt man Hunderte Euro Sozialversicherung – dann gibt es nicht ausreichend Termine, wenn man ein gesundheitliches Problem hat, einen Arzt oder eine MRT-Untersuchung aufsuchen muss und dann bekommt man nach mühsamem Online-Einreichen der Rechnung auch nur einen Bruchteil gnädigerweise zurücküberwiesen", bemängelt Manuel.
Wenn Fachärzte nach jahrelanger Ausbildung mit solchen Tarifen entlohnt werden, dürfe sich laut dem Wiener kein Politiker wundern, "dass kaum ein Arzt mehr eine Kassenordination führen will".
Es ist nicht der erste ÖGK-Fall, der zuletzt für Aufsehen gesorgt hat: Michael F. konnte wegen akuten Rückenschmerzen nicht mehr arbeiten. Er zahlte 3.657 Euro für eine Kur. Dann der Schock: Die ÖGK refundiert nur 8 Euro – mehr dazu hier.
Österreichs Gesundheitskasse ÖGK rechnet für 2025 mit einem Rekordverlust von bis zu einer Milliarde Euro. Um gegenzusteuern, plant die Kasse Einsparungen von rund 500 Millionen Euro – etwa durch Einschränkungen bei teuren Untersuchungen wie MRT und CT. Zudem sollen Pensionisten ab Juni höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen. Ab 2027 will die ÖGK dann wieder schwarze Zahlen schreiben.
Auch nach mehrmaligen Anfragen bekam "Heute" keine weitere Information zu der Rückerstattung in Höhe von 8 Euro. So bleibt völlig unklar, auf welcher Basis sich die ÖGK eine Refundierung ausgerechnet hat.