Europa-Vergleich

Wohnen: Nur zwei Länder sind noch teurer als Österreich

Österreich zählt im Europa-Ranking mittlerweile zu den Ländern mit den höchsten Preisen für Wohneigentum. Mieten sind dagegen vergleichsweise niedrig.
Team Wirtschaft
29.08.2025, 06:30
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Wohneigentum in Österreich? Zunehmend ein Luxus! Zu diesem Ergebnis kommt der "Property Index 2025" der internationalen Unternehmensberatung Deloitte. Der zeigt: Stand 2024 musste man in der Alpenrepublik schon durchschnittlich 5.053 Euro pro Quadratmeter Neubauwohnung hinblättern. Im europäischen Vergleich sind damit nur Luxemburg mit 8.760 Euro und Großbritannien mit 5.203 Euro noch teurer. Außer Konkurrenz läuft – weil zwar erfasst, aber nicht in Europa – Israel mit 6.131 Euro je Quadratmeter.

Österreich preislich im Spitzenfeld, Türkei am günstigsten

Ein Blick in die direkte Nachbarschaft zeigt: Ebenfalls im Spitzenfeld rangiert Tschechien mit 5.030 Euro je Quadratmeter. Deutschland kommt auf 4.800 Euro, Slowenien auf 3.400 Euro, die Slowakei auf 3.252 Euro, Ungarn auf 3.087 Euro. Günstigste Länder für Wohneigentum sind Rumänien (1.676 Euro), Albanien (1.620 Euro), Bosnien (1.482 Euro), die Türkei (949 Euro).

Preise sind zuletzt nur leicht gestiegen

Laut Deloitte-Immo-Expertin Gabriele Etzl hätten sich allerdings 2024 in Österreich die Preise für Neubauwohnungen stabilisiert und seien mit 2,7 Prozent lediglich leicht gestiegen. Gründe – die Inflation und die höheren Kosten für Baumaterialien. Zusätzlich seien im Vorjahr insgesamt weniger Baubewilligungen erteilt worden, obwohl die Nachfrage nach Wohnungen vor allem in Ballungszentren stetig wachse, so Etzl. Dennoch hätten reale Gehaltszuwächse und die Lockerung der Geldpolitik den Erwerb zuletzt wieder leistbarer gemacht.

Wien bei Wohneigentum vergleichsweise günstig

Während Österreich im Länderranking zu den teuersten Nationen zählt, bleibt Wohneigentum in Austro-Städten vergleichsweise leistbar. Mit 6.432 Euro liegt laut Deloitte Property Index der Quadratmeterpreis in Wien zwar um 27 Prozent über dem Österreichschnitt, allerdings müssten Käufer in anderen europäischen Metropolen zum Teil empfindlich mehr berappen.

Luxemburg und München sind die teuersten Pflaster

Zu den teuersten Pflastern zählen demnach Luxemburg-City mit 11.074 Euro, gefolgt von München (10.800 Euro), Paris (10.760 Euro), Amsterdam (8.475 Euro) und Inner London (8.252 Euro). Wie auch Wien rangieren Linz und Graz mit 4.579 Euro bzw. 3.838 Euro im Mittelfeld. Am anderen Ende der Hitparade finden sich die türkischen Metropolen Ankara (905 Euro/m2) und Izmir (1.311 Euro), Durrës in Albanien (1.330 Euro) und Patra in Griechenland (1.457 Euro).

Bestandsmieten bleiben leistbar

Bei den Mieten mache Wien hingegen, so Deloitte, "seinem Ruf als mieterfreundliche Stadt alle Ehre". Während man etwa in Luxemburg, Paris und Dublin mit Quadratmeterpreisen zwischen 31,7 Euro bis 43,4 Euro rechnen muss, zahlt man in der Bundeshauptstadt im Durchschnitt 10,80 Euro. Die niedrigsten Mieten weist Deloitte für Durrës (4,9 Euro) und Vlorë (5,0 Euro) in Albanien sowie die türkische Hauptstadt Ankara (5,2 Euro) aus.

Gründe für die niedrigen Durchschnittspreise bei Bestandsmieten in Wien sind laut Gabriele Etzl vielfältig. Neben dem sozialen Wohnbau seien es vor allem die im Altbau gedeckelten Mieten und das tendenziell mieterfreundliche Mietrecht, die eine Besonderheit darstellten.

Suche nach Mietwohnungen immer schwieriger

Im frei finanzierten Neubau sowie bei Neubauabschlüssen würden die Preise hingegen über diesem niedrigen Durchschnittswert liegen. Ursache ist laut Etzl "die Kombination aus knappen Wohnungen und erhöhter Nachfrage". Als Folge würde die Suche nach Mietwohnungen zusehends schwieriger werden. Insgesamt würden sich Wohnungssuchende in vielen Regionen aufgrund des Rückgangs an Baufertigstellungen und der restriktiveren Vergabe von Wohnbaukrediten mit einem immer stärkeren Wettbewerb konfrontiert sehen.

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