Prozessbeginn in München

Bankangestellte täuscht Raub vor, stiehlt 500.000 Euro

Die 23-Jährige gestand, als Bankangestellte fast eine halbe Million Euro aus dem Tresor gestohlen und dafür einen Überfall inszeniert zu haben.
Newsdesk Heute
01.09.2025, 08:28
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Die 23-jährige Maria P. muss sich seit Freitag vor dem Landgericht München I verantworten. Sie hat gestanden, als Bankangestellte im vergangenen Jahr fast eine halbe Million Euro aus dem Tresor gestohlen zu haben. Um nicht aufzufliegen, täuschte sie einen Überfall vor – konnte damit die Behörden aber nicht hinters Licht führen. Ihr drohen nun laut Bild bis zu zehn Jahre Haft.

In den Aussagen von P. waren Widersprüche entdeckt worden, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Einerseits habe die Handverletzung der jungen Frau nicht zu ihren Schilderungen zum Tathergang gepasst und andererseits sei auf den Überwachungsbildern kein Täter zu sehen gewesen.

Die Überführung

Zwei Wochen nach dem angeblichen Überfall wurde Maria P. festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei 80.000 Euro bei ihrem damaligen Freund. Versteckt waren die Scheine zwischen Matratzenüberzug und Matratzenfüllung. Auch der 20-Jährige ist angeklagt. Ihm wird Begünstigung vorgeworfen.

Laut Bild gab P. an, den Überfall mit jemand anderem geplant zu haben. Bisher ist nicht bekannt, mit wem. Einen Namen nannte die Angeklagte nicht: Sie habe Angst, dass ihr etwas zustößt, wenn sie aus der Haft entlassen werde. Der Unbekannte soll jedoch den Löwenanteil der Beute haben. Von rund 360.000 Euro fehlt nach wie vor jede Spur.

Familiäre Beweggründe

Maria P. gab während des ersten Prozesstages am Freitag mehrere Gründe für ihr Handeln an. So habe sich ihre Mutter nach der Scheidung nicht um die vier Kinder gekümmert und sie allein gelassen.

Zudem gibt sie auch Probleme am Arbeitsplatz an. Sie sei aufgrund ihres Übergewichts gemobbt worden. "Machen Sie Sport, ziehen Sie dunkle Sachen an, das kaschiert", soll ihre Vorgesetzte ihr gesagt haben. Außerdem sei sie "extrem belastet" gewesen, da sie oft alles ganz allein in der Filiale habe betreuen müssen.

Der Fall

Am frühen Morgen des 25. Oktober 2024 drückte die Bankkauffrau Maria P. im Schließfachraum den Alarmknopf. Ein Großaufgebot der Polizei rückte zur Genossenschaftsbank in Obermenzing aus.

Den Polizisten erzählte die junge Frau, ein unbekannter Täter habe sie mit Gewalt und mit einem auf sie gerichteten metallischen Gegenstand in der Hand gezwungen, in den Tresorraum zu gehen und ihm Geld auszuhändigen. Sie gab eine Personenbeschreibung ab – tatsächlich wurden in der Folge zwei Personen festgenommen, auf welche diese Beschreibung passte.

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