Nach dem Amoklauf am Dienstagmorgen im BORG Dreierschützengasse in Graz, bei dem ein ehemaliger Schüler (21) zehn Menschen und dann sich selbst erschoss hat, sitzt nicht nur der Schock tief. Gleichzeitig steigt die Angst vor weiteren Anschlägen und Nachahmungstätern. Wie man sich im Falle eines Amoklaufs richtig verhält und welche drei Punkte Leben retten können, hat Patrick Maierhofer, Pressesprecher des Innenministeriums, gegenüber "Heute" verraten.
"In erster Linie gilt es durchzuatmen und Ruhe zu bewahren, auch wenn man sich gerade in einer absoluten psychischen und physischen Ausnahmesituation befindet", erklärt der ehemalige Sprecher der Wiener Polizei. Das sei wichtig, um sich ein Bild von der Situation machen zu können, rational zu handeln und sich an die drei wichtigen Schlagworte für die eigene Sicherheit bei Amok und Terror zu erinnern.
Dabei handelt es sich um drei überlebenswichtige Optionen, die in "dieser Reihenfolge" in Erwägung gezogen werden sollen:
Befindet man sich in Sicherheit, sollte sofort der Notruf - "133 oder 112" - angerufen werden.
Erfahren Eltern von einem Amoklauf an der Schule ihres Kindes, sollte hingegen nicht das Kind angerufen werden. Dadurch könnte im schlimmsten Fall der Aufenthaltsort oder das Versteck des Schülers preisgegeben werden. Stattdessen sollte unverzüglich der Polizei-Notruf oder die örtliche Polizei kontaktiert werden, um nähere Hinweise zum Sammelort oder Treffpunkt zu erhalten. "Solche Treffpunkte für Angehörige werden immer sehr rasch organisiert."
Anrainer hingegen sollten, wenn sie nicht im unmittelbaren Gefahrenbereich sind, den polizeilichen Notruf verständigen – und Fenster oder Türen in Richtung des mutmaßlichen Tatorts meiden. Zudem rät Maierhofer: "Folgen Sie den Social-Media-Kanälen der Polizei und des Bundesministeriums für Inneres."
Ebenso wichtig sei es, selbst keine Informationen oder Videos der Tat in den sozialen Medien zu verbreiten. "Gerüchte bringen Opfer in Gefahr und verursachen Panik. Unterstützen Sie stattdessen die polizeilichen Ermittlungen, in dem Sie die Videos bei der jeweiligen Uploadplattform des BMI hochladen. Der Link wird in den sozialen Medien der Polizei und des BMI zu finden sein."