Eltern nicht informiert

"Bus zugewinkt" – Busfahrer lässt Schüler stehen

Eine Gruppe Kinder wollte in Höflein in den Schulbus steigen. Sie winkten dem Fahrer sogar zu. Doch der ließ sie einfach stehen.
Aram Ghadimi
05.10.2025, 06:00
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Frühmorgens an der Haltestelle Höflein im Bezirk Bruck an der Leitha: Ein Bub steht bereit, um mit dem Bus der Linie 275 zur Schule zu fahren. Als der Bus auftaucht, winkt er dem Fahrer zu – dieser winkt sogar zurück. Doch dann stoppt der Bus nicht und fährt einfach vorbei.

Wie die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) berichten, sieht die Mutter des betroffenen Schülers darin einen unfassbaren Vorgang: "So dürfen wir einfach nicht miteinander umgehen", sagt sie empört. Der Sohn der Frau war nicht der Einzige, der zurückblieb. Auch die anderen Kinder, die an der Haltestelle warteten, seien nicht mitgenommen worden.

Was die junge Mutter besonders ärgert: Es gab keinerlei Warnung an die Eltern, weder in der App noch anderweitig, dass der Bus diese Haltestelle auslassen würde. Die Kinder seien in solchen Momenten auf sich allein gestellt, weil ihre Eltern meist schon in der Arbeit sind.

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Beschwerde ganz oben

Die Frau wandte sich daraufhin mit einer Beschwerde an die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft m.b.H. (NÖVOG), die für den Busverkehr zur Schule ihres Sohnes zuständig ist.

Von dort kam prompt eine Entschuldigung. Sprecher Georg Huemer zeigte Verständnis: "An sich ist die Haltestelle meines Wissens nach nicht aufgelassen und sollte selbstverständlich von der Linie 275 bedient werden." Die besagte Linie wird von der Österreichischen Postbus AG betrieben.

Wie konnte es passieren, dass der Fahrer trotzdem nicht hielt? Anfang September sei es bei der Postbus AG zu Engpässen beim Personal gekommen, sagt Sprecher Huemer. Schuld daran seien Krankenstände und die hohe Fluktuation beim Personal: "Das hat leider zu kurzfristigen Ausfällen geführt", erklärt Huemer. Insbesondere in der Region Römerland Carnuntum sei das spürbar gewesen.

"Probleme behoben"

Mittlerweile habe der Postbus als Betreiber versichert, dass die Probleme behoben sind. Eine sichere und verlässliche Schülerbeförderung sei ihr besonders wichtig. Dazu Huemer: "Wir möchten uns bei unseren Fahrgästen, insbesondere Schülern und Eltern für die Unannehmlichkeiten entschuldigen."

Personalprobleme gibt es aber nicht nur bei der Postbus AG, sondern auch beim Mutterkonzern ÖBB. Dort sucht man gerade händeringend nach neuem Personal. Über 4.000 Stellen sind dieses Jahr zu besetzen. Das sind in den allermeisten Fällen Mangelberufe, wie jener des Buslenkers, der am 1. Januar 2024 auf die Mangelberufsliste gesetzt wurde.

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